Februar Rückblick 2022

Rückblick Sonnenuntergang

Februar, der kürzeste Monat des Jahres, aber er hatte einiges zu bieten. Das zeigt sich bereits am Beitragsbild, dass meine Tochter auf der Hinfahrt in die Sportferien gemacht hatte. Es gibt in diesem Rückblick eine kunterbunte Mischung aus schulischen und persönlichen Erlebnissen. Und weil ich weiss, dass meine Mutter immer aufmerksam mitliest, wünsche ich ihr an dieser Stelle schon viel Spass.

Wer übrigens keine Lust auf Fotos hat, schaut sich diesen Rückblick besser nicht an.

Sportferien mit erweiterter Familie

Nachdem wir in den letzten zwei Jahren nur reduzierte Winterferien machen konnten, sollte es dieses Jahr wieder mal richtige Ferien geben. Wir waren lange auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Vielfältige Bedürfnisse mussten abgedeckt werden:

  • tolles Skigebiet für unsere Schneebuddys
  • ebenes Gelände, damit die Grossmütter (über 80) gut zu Fuss oder mit ÖV unterwegs sein konnten
  • Hunde erlaubt
  • Winterspazierwege vorhanden
  • Sonnenterrasse, damit draussen gelesen oder geschrieben werden konnte

Unser bisheriges Haus kam nicht mehr in Frage. Der Weg ins Dorf war zu steil für die Grossmütter, ausserdem waren Hunde noch nie erlaubt gewesen … Wir suchten und suchten, aber es gab nichts, dass alle unsere Bedürfnisse abdeckte (ausser man findet den Wochenpreis von 8000 Franken für ein Haus ok).

So entschieden wir uns, ins Hotel nach Scuol zu gehen. Wir bedeutet, sieben Erwachsene zwischen 23 und 83 mit Hund oder zwei Grossmütter, zwei Paare und eine Tochter. Das Scuol eine beliebte Destination ist, bemerkten wir vor dem Vereina-Tunnel. Wir warteten drei Stunden, bis wir verladen konnten. Nicht nur wegen der vielen Tourist:innen, sondern auch noch wegen eines kaputten Zuges. Aber gibt es eine bessere Art runterzufahren? 🙂

Wenn ich mich in den Bergen aufhalte, dann ist es jedes Mal wie nach Hause zu kommen. Ich liebe es am Meer zu sein, aber die Berge ermöglichen mir ein Runterfahren und bei mir Ankommen, wie ich es sonst nirgendwo erlebe. So auch wieder dieses Jahr.

Unsere Skifreaks kamen auf ihre Kosten :-). Wenn sie abends zurückkehrten, dann zwar erschöpft (zwei davon sind auch nicht mehr 20), aber immer gut gelaunt, zufrieden und ausgeglichen.

Da es am Montag schneite, verbrachten wir den Tag im Spa und im Bogn Engiadina. In dieser grosszügigen Badeanlage badet man in reinem Mineralwasser. Es ist auch für ältere Personen gut geeignet, da sechs Innen- und Aussenbäder mit Massagedüsen, Sprudel, Wasserfällen und einem Strömungskanal zur Auswahl stehen. Sich im warmen Wasser „besprudeln“ zu lassen, während der Kopf den Minustemperaturen ausgesetzt ist, hat was für sich:-).

Was selbstverständlich immer zu unseren Ferien gehört, sind gutes Essen und der passende Wein. Dieses Jahr kochten wir nicht selbst, sondern liessen uns verwöhnen. Und wie!! Die Küchencrew übertraf sich Abend für Abend.

Die Gegend lud zu romantischen Winterspaziergängen ein. Allerdings waren die Zeitangaben je nach Karte unterschiedlich angegeben. Die variierten für die gleiche Strecke beispielsweise zwischen einer und drei Stunden.

Wir spazierten von Schloss Tarasp nach Scuol durch die verschneite Landschaft. Entspannt, mit Muse, mit und ohne Gespräche und dazwischen auch immer wieder Gelächter.

Weicher Neuschnee ist faszinierend und veranlasste uns einige LandArt-Ideen umzusetzen.

PS: Falls du die wohl berühmteste Person vom Unterengadin noch nicht kennst, dann mach dich über Schellenursli kundig. Eine wunderschöne Geschichte, die mit Chalandamarz endet, was jeweils am 1. März gefeiert wird.

Was sonst noch im Februar los war …

Ghana erwärmt die Schweiz

Anfangs Monat besuchte der Schriftsteller Patrick Addai, der ursprünglich aus Ghana stammt und jetzt in Österreich lebt, unsere Schule. Er ist ein begnadeter Erzähler und bringt es fertig, Jugendliche mit seinen lustig und unterhaltsamen Geschichten zu fesseln und sie zum Lachen und Nachdenken zu bringen.

Er schilderte den Schüler:innen aber auch die Zeit der Sklaverei, die seine Ur- und Grosseltern noch miterlebt hatten. Als er die Herkunft Begriffes „Black Friday“ näher erklärte, wurde es plötzlich ruhig und auf den Gesichtern der Jugendlichen breitete sich Fassungslosigkeit bis Entsetzen aus. Sie (und auch ich) hatten keine Ahnung, welche tragische Geschichte sich dahinter verbirgt.

Neben der Lesung sang Herr Addai und am Ende der Lesung wurde zusammen getanzt.

Vor der Lesung hatte ich mich kurz gefragt, ob es die richtige Entscheidung war, einen Kinderbuchautoren einzuladen. Immerhin unterrichte ich 15-Jährige … Andrerseits weiss ich, wie gerne sie Geschichten zuhören und sich in fremde Welten entführen lassen. Herr Addais Grossmutter hatte ihm als Kind für jede Lebenslage eine Geschichte und ein dazu passendes Zitate erzählt, die er uns jetzt weitererzählte.

Es wurde mir wieder einmal bewusst, welch wichtige Funktion Grosseltern im Leben ihrer Enkel haben. Nicht nur, wenn sie noch klein sind, sondern gerade auch im Teenageralter. Sie vermitteln ihre Lebensweisheit über Geschichten und Anekdoten und lassen Jugendliche teilhaben an einer vergangenen und magischen Welt, die ihnen hilft, den Alltag zu bewältigen.

Was wäre, wenn …

Anfangs Jahr beginnt bereits die Planung für das nächste Schuljahr. Ich hoffe sehr, dass ich mit der neuen Klasse auch mit einer neuen Parallellehrperson starten werde. Ideen und Vorschläge liegen der Schulleitung vor.

Vor genau einem Jahr wurde ich wegen der Situation an meinem Arbeitsort krank und konnte nicht mehr arbeiten. Dahin will ich nicht mehr zurück! Ich habe viel Zeit und Kraft investiert (und investiere noch immer), um eine für mich gesunde Lösung zu finden. Dabei geholfen haben neben meinen Freund:innen und meiner Therapeutin auch mein grünes Klassenzimmer (einen Einblick kriegst du in meinem Januar 12 von 12), mein Jahresmotto sowie meine Freude am Unterrichten.

Auch wenn es immer wieder auf Unverständnis seitens meiner Vorgesetzten stösst, jegliche Art von Verletzungen hinterlassen Spuren und verändern einen Menschen. Es ist schön, dass man mich als Menschen mit viel Energie, die sich immer nach aussen manifestierte, schätzte. Ich wünschte mir sehr, dass meine veränderte Energie, die sich mehr nach innen äussert, akzeptiert würde und man ihren Nutzen für die Gemeinschaft sehen könnte.

Was wäre, wenn sich eine neue Arbeitssituation ergeben würde? Meine favorisierte Lösung wäre spannend, anspruchsvoll, bereichernd, herausfordernd und ich könnte wieder profitieren von einem Gegenüber und meine Skills als Lehrperson weiter ausbauen. Gleichzeitig hätte ich eine Ansprechperson mit derselben Grundhaltung. Die Hoffnung bleibt 🙂 .

Cousinen-Treffen

Viele Jahre hatten wir uns aus den Augen verloren, aber glücklicherweise wieder gefunden. Yvonne und ich haben einen tollen Abend zusammen verbracht, in der wir über uns über Familiengeschichten austauschten, Informationslöcher auffüllten und natürlich auch über das Bloggen unterhielten. Ohne sie hätte ich diese Bereicherung ja nie entdeckt.

Bloggen mit Schüler:innen

Der Blog meiner Schüler:innen wurde insgesamt über 5.000 Mal aufgerufen 😊😊😊. Inzwischen gibt es über 400 veröffentlichte Beiträge und ein Ende ist nicht in Sicht. Es macht mir eine Riesenfreude zu sehen, wie die Jugendlichen immer selbstbewusster ihre Gedanken und Ideen in Worte fassen und wie stolz sie über ihre Erfolge sind.

Darüber habe ich im Februar geschrieben

🏵️ Egal, wie viel ich zu tun habe: Das monatliche 12 von 12 darf natürlich auch im Februar nicht fehlen! Grossen Dank an Sibylle, die beste aller Schulassistentinnen, die mich tatkräftig unterstützt.

🏵️ Ausgelöst durch eine Diskussion mit meiner Vorgesetzten, was denn wichtige Kompetenzen seien, ist der Artikel Beziehungsarbeit in der Schule entstanden.

Eine Leserin merkte an, dass sie eher einen fachlichen Text mit Tipps und Tricks erwartet hätte. Dafür bin ich eindeutig die falsche Person :-). Es liegt wohl daran, dass ich auch als Praxislehrperson meinen Studierenden immer aufzeige, wie ich Theorien praktisch umsetze. Vielleicht schreibe ich mal einen Artikel darüber, warum Theorien wie Kuchenformen sind :-).

Schön, hast du meinen Februar-Rückblick gelesen. Falls du mehr über meine Arbeit erfahren willst, stöbere ungeniert in meinem Blog. Falls du spezifische Fragen oder Anregungen für weitere Artikel hast, melde dich :-).

2 Kommentare zu „Februar Rückblick 2022

  1. Liebe Gabriella, was für ein schöner, kraftvoller Februar! Die Ski-Bilder strahlen so viel Power aus, da wäre ich gerne mit dort gewesen. Das Mehrgenerationen-Urlaubs-Projekt ist spannend und ist bestimmt einen Blogartikel wert. Deine jungen Nachwuchs-Blogger erreichen ja inzwischen Blog-Dimensionen, die ihresgleichen unter Schülern suchen. Ich sage nur WAHNSINN! Liebe Grüße Nicole

Kommentar verfassenAntwort abbrechen

Entdecke mehr von Gabriella Rauber

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Die mobile Version verlassen