Vielleicht glaubst du nicht, dass du mit nur 10 Minuten täglichem Einsatz zu einer/einem garantiert erfolgreichen Blogger:in wirst. Ich werde dir das Gegenteil beweisen. Tausende meiner Kund:innen sind meiner Schreibformel schon erfolgreich gefolgt. Trust me und lass dir diese einmalige Chance nicht entgehen!
Ganz ehrlich, es wird ein Riesentheater um das Schreiben von Blog-Artikeln gemacht. Es werden sogar Kurse angeboten, in denen du angeblich lernst, wie man gute Artikel schreibt. Ich sage dir, das ist reine Geldmacherei. Wichtig ist, dass du möglichst viel Content hochlädst. Stell dich und deine Wichtigkeit in den Vordergrund. Ziel ist es, möglichst viel Applaus zu erhalten.
Tust du das nicht, könnte jemand auf die Idee kommen, dass du am Imposter-Syndrom leidest. Und das willst du bestimmt nicht. Du bist doch nicht krank!!
Es ist mir ein echtes Anliegen, dass du wie ich zu einer der renommiertesten und erfolgreichsten Blogger:innen im DACH-Raum wirst. Daher verrate ich dir im Folgenden 7 Tipps, wie du ohne Aufwand in maximal 10 Minuten zu deinem täglichen Blog-Artikel kommst.
Nun liegt es an dir, wie erfolgreich du dich in der Blogosphäre etablierst. Aber dank meinen Tipps schaffst auch du das spielend.
Tipp 1 – Schmücke deinen Blog mit Zitaten, Sprüchen und weiteren fremden Federn
Hey, das Netz ist voll mit Seiten, die dir Zitate liefern. Und Sprüche findest du bereits pfannenfertig mit Bildchen. Du brauchst nicht lang nachzudenken, worüber du schreiben sollst. Bediene dich ohne Gewissensbisse, die Inhalte im Netz sind Allgemeingut!
Mein Vorschlag: Beginne mit einem Zitat, das du unter A findest und befasse dich am nächsten Tag mit dem Folgebuchstaben. Kurz, arbeite dich von A bis Z durch. Das ergibt schon mal 26 Beiträge. Und da es beinahe unendlich viele Zitate gibt, kannst du das jeden Monat wiederholen. Ein ganzes Jahr lang. Cool, nicht wahr? So erreichst du ohne grossen Aufwand 312 Blog-Artikel. Denk immer daran: Quantität kommt vor Qualität!
Ein Beispiel für den Buchstaben A:
Die Arroganz der Kleinen ist es, immer von sich, die der Grossen, nie von sich zu sprechen.
Voltaire
Viel dazu schreiben brauchst du nicht. Fordere doch einfach die Leser:innen auf, ihre Gedanken zum Zitat in den Kommentaren zu posten. Kommentare wirken gut. Falls du noch nicht die ganzen 10 Minuten investiert hast, schreib doch selbst einige möglichst kontroverse Kommentare zu deinen Artikeln. Natürlich unter anderen Namen, soll ja nicht wie Selbstbeweihräucherung aussehen.
Tipp 2 – Werde zu einer perfekten Copycat
Es gibt so viele Blogartikel, warum solltest du dir alles selber ausdenken? Nachahmen oder treffender stehlen und kopieren ist viel einfacher. Nehmen wir an, dass du das oben erwähnte Zitat verwendet hast. Nun kannst du am nächsten Tag etwas zum Thema Arroganz posten. Dazu gibst du in der Suchmaschine eben diesen Begriff “Arroganz” ein. Du wirst über eine Million Links finden, viele davon führen direkt zu Blog-Artikeln.
Die meisten dieser Artikel sind eh viel zu lange und werden daher nicht gelesen. Also kopiere dir einfach den Text und kürze ihn. Wie du weisst, in der Kürze liegt die Würze. Somit hast du eigene Kreativität gezeigt. Achte aber unbedingt darauf, dass du im Mainstream bleibst, denn zu viel Kreativität ruiniert dein Business.
Für Fortgeschrittene: Du kannst auch mehre Artikel zusammenschneiden. Und schon erblickt ein erneuter Artikel von dir das Internet. Achte einfach darauf, dass du nicht mehr als 10 Minuten täglich investierst. Zeit ist bekanntlich Geld.
Wenn du das hochrechnest, bist du mit den ersten zwei Tipps bereits bei 624 Artikeln. Hey, knapp zwei Jahre Bloggen bei einem maximalen täglichen Einsatz von 10 Minuten.
Tipp 3 – Zelebriere dein Wissen und ritualisiere deine Blog-Artikel
Menschen lieben Rituale – Blogger:innen sind Menschen. Gib daher speziellen Tagen des Monats bestimmte Themen vor. Zwei dieser Artikel bestehen nur aus Bilder. Von denen findest du genügend im Netz. Einfach kopieren und verwenden. Mach dir bloss keine Gedanken um Copyright. Das machen alle so. Abgesehen davon: Für erfolgreiche Leute wie dich und mich gelten nun mal andere Regeln. That’s life!
Um dich zeitlich zu entlasten, hier meine Top-Tipps zu diesem Thema:
- Am 6. des Monats stellst du einen Ort oder eine Sehenswürdigkeit mit einigen Bildern vor. Es ist völlig egal, ob du diesen Ort kennst oder nicht. Überprüft das jemand? Siehste!
- Am 12. macht du bei dieser alten und verstaubten Tradition mit, bei der du 12 Bilder deines Tages postest. Du schüttelst berechtigterweise den Kopf, aber das scheinen Bloggerinnen zu mögen. Ob du tatsächlich eigene Bilder gemacht hast, ob die Bilder von diesem Tag stammen – who cares!
Für Fortgeschrittene: Schreib einige Worte unterhalb des Bildes (-> Beschriftung einfügen). Möglichst kryptisch. Ist nicht dein Problem, wenn Leserinnen deinem Intellekt nicht folgen können. Ausserdem macht dich diese Strategie gleich viel interessanter und du wirkst intelligent und souverän.
- Am 18. gibst du Einblick in einen aktuellen Film oder einen Film, den man einfach gesehen haben muss. Kopiere Zusammenfassung sowie Bilder und stelle sie neu zusammen. Du wirst neue Trends setzen!
- Am 24. brillierst du mit deinem politischen Wissen. Gib einen Rückblick mit Bildern über ausgewählte Themen des Weltgeschehens. Klingt nach mehr als 10 Minuten Einsatz? Mitnichten! Greif erneut auf bereits vorhandenes Material zurück und ordne es nach Belieben. Deine Leser:innen werden dir dankbar für diese Artikel sein. Statt dass sie sich über Aktualitäten informieren, verbraten die ja Stunden vor dem Bildschirm, um einen nichtssagenden Blog-Artikel zu verfassen. Dank dir wissen sie, was ausserhalb ihrer vier Wände geschieht.
Du wirst sehr schnell merken, die Leser:innen deines Blogs werden dich besonders für diese Artikel bewundern und schätzen. Viel gereist, belesen, immer topaktuell informiert, das bist du! Du bist einfach intelligent, das zeigt sich auch daran, dass du viele Anglizismen verwendest.
Tipp 4 – Gestalte dir deine eigene Wahrheit
Sprich deine Leser:innen mittels Übertreibungen und Lügen emotional an. Kreative Köpfe wie du und ich beherrschen die Kunst der Wahrheitsausgestaltung besonders gut. Die Wissenschaft hat durch diverse Studien belegt, dass die Fähigkeit zu flunkern, uns schlau und kreativ macht. Die Fähigkeit zu lügen, ist ausserdem eine wichtige Sozialkompetenz und hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Lügen und Übertreibungen tragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei und garantieren ein angenehmeres Zusammenleben. Also überaus positive Aspekte.
Konkret bedeutet das für dich: Um die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen, darfst du also ungeniert lügen und übertreiben. Du bist intelligent, kreativ, einfühlsam und vertrauenswürdig. Nutze diese Gaben.
Und natürlich lässt du andere blöd aussehen. Aber das ist deren Problem. Du kannst deine Genialität ja nicht verleugnen. Je mehr sie sich über dich ärgern und aufregen, desto mehr bist du im Gespräch. Das steigert deine Reputation enorm.
Tipp 5 – Mach bei Blog-Paraden mit oder marketingmässig genial: rufe deine Blog-Parade ins Leben
Nirgends kriegst du mehr Aufmerksamkeit als bei Blog-Paraden. Günstigerweise wird dir da auch immer ein Thema vorgegeben. Mach daher bei jeder möglichen Blog-Parade mit. Und keine Angst – du musst nichts selber formulieren. Übersetze das Thema auf Englisch (Google Übersetzer), such einen englischen Blog-Artikel und … genau, du hast schon einiges gelernt 🙂 . Also Artikel kopieren, vom Google Übersetzer auf Deutsch übersetzen lassen. Fertig! Du brauchst den Artikel auch nicht mehr durchzulesen. Fehler und inhaltliche Lücken gehören zum guten Stil beim Bloggen. Lies dazu mehr im nächsten Tipp.
Für Fortgeschrittene: Als clevere Marketingstrategie rufst du eine eigene Blog-Parade ins Leben. Das Thema gibt dir dein aktuelles Zitat vor. Keine Panik vor der Formulierung. Copy-and-paste funktioniert auch hier. Anschliessend das alte Thema einfach durch dein neues ersetzen.
Das Geniale daran: Du brauchst nichts selbst zu schreiben. Die Teilnehmer:innen liefern dir ihre Artikel frei Haus, beziehungsweise frei Blog. Falls du gerade noch einige Minuten deiner 10 Minuten übrig hast, kannst du hier alle Informationen abrufen.
Tipp 6 – Du willst dennoch einen eigenen Blog-Artikel verfassen?
Davon kann ich dich ja leider nicht abhalten. Beachte dabei aber folgende Punkte. Halte dich unbedingt an die 10 Minuten Zeitbegrenzung! Konsequentes Arbeiten und das Einhalten von Regeln ist beim Bloggen von grösster Wichtigkeit! Kreativität beim Blogschreiben ist ein absolutes No-Go!
Deshalb gilt in diesem Falle:
- Schreib eifach drauf los.
- Lies das gelesene nicht mehr durch.
- Die farbeigen Linien unter den Wörtern bedeuten gar nichts, das sind Enstpassnungsübungen für die augen.
Vergeude keine Zeit mit der Überarbeitung des Textes oder der Korrektur von Fehlern. Korrekturlesen und Überarbeiten beim Schreiben eines Blog-Artikels ist was für Anfänger:innen und wird total überbewertet. Leute wie du und ich lassen uns nicht durch Normen und kleinliche Regeln aufhalten.
Es ist im Übrigen bewiesen, dass das menschliche Gehirn auch sogenannt fehlerhafte Texte problemlos lesen und verstehen kann. Darum steh zu dir, zeige Charakterstärke, lass den Perfektionismus links liegen – du bist zu Höherem geboren.
Tipp 7 – Vermeide unbedingt persönliche Artikel
Das ist der wichtigste Tipp überhaupt! Vermeide jegliche Art von persönlichen Artikel.
Willst du etwa deine Leserschaft mit Monatsrückblicken langweilen (und das dann noch jeden Monat)? Warum sollten die wissen, was für ein Persönlichkeitstyp du bist? Was geht deine Leser:innen deine Bucket List an? Genau – gar nichts, überhaupt nichts! Das ist persönlich und privat und wird nicht ins Netz getragen. Dass du auch keine Bilder von dir postest, versteht sich wohl von selbst.
Du erinnerst dich sicherlich noch an das Zitat von Voltaire zu Beginn des Artikels. Von sich selber sprechen oder schreiben, ist was für Kleine. Und das bist du nicht. Du gehörst zu den Grossen! Also lass die Finger von persönlichen Artikeln.
Falls du die Ironie in diesem Beitrag erkannt hast …
und du so richtig bloggen möchtest, dann melde dich bei mir. Ich zeige dir, wie du mit der Methode der Écriture automatique auf eigene Ideen, kreativen Content und später zu einer stringenten Struktur kommst und Schreib-Blockaden überwindest.
Richtig bloggen bedeutet für mich:
- eigene Ideen und Themen in Worte fassen
- deinen Leser:innen Einblicke in deine Arbeit und Persönlichkeit geben
- bereit sein, Zeit in das Schreiben und das Überarbeiten zu investieren
- dich immer wieder überraschen lassen, welche Blog-Artikel sich dir aufdrängen.
Warum hast du mir das nicht früher gesagt? Ich sitze wöchentlich Stunden um Stunden, um besten Content zu liefern. Die Zeit hätte ich mir doch sparen können 🙂 Herrlicher Artikel!
copycat made my day. Zu viel Kreativität ruiniert dein Business – jetzt weiß ich endlich, was ich falsch mache, brüll, danke für den Hinweis.
Hey wie schreibst du denn über unsere Tradition, heimliche Nestbeschmutzerin? Obacht, manche Artikel werden doch gelesen 😉 Und jetzt mal im Ernst, wie genial, das Format 12von12 vorzustellen, love it.
Und das mit dem Film werde ich gleich klauen, habe gestern erst einen tollen gesehen (Der Vorname) Großartig, wenn es um Beziehungen und Argumente geht. Empfehlung.
Und nun zurück zu dir, Gabriella. Noch ein cooles Wort: Wahrheitsgestaltung, ich würde vielleicht sogar Wahrheitsausgestaltung wählen, das löst jetzt die alternativen Fakten bei mir ab. Wie schön, ein Wort wie genehm zu lesen, klingt für mich ein wenig altertümlich und wunderbar. Ich hoffe, das war Absicht.
Nun wollte ich dir die Typos und merke erst, dass das Absicht ist. Menno, da bin ich voll rein gefallen.🤣
Ich habe mich von Anfang bis Ende echt amüsiert, ich finde ihn total intelligent und amüsant geschrieben und richtig wertvoll. Dank dafür 🙏
OMG Gabriella, was ein Artikel. Punkt 4 finde ich ein Oberknaller! Flunkern und übertreiben erlaubt. Und den Google Übersetzer zu engagieren, um seine Blogparade-Ausbeuten zu erhöhen, finde ich eine geniale Idee. Man muss schließlich gucken wo man bleibt mit seiner Zeit. Super schön geschrieben.