“Und dann bin ich erwacht, es war alles nur ein Traum”: der Satz, der tolle Geschichten killt.

In diesem Artikel gehe ich der Frage nach, warum gute Texte am Ende durch den Killer-Satz “Und dann bin ich erwacht und alles war nur ein Traum” zur Strecke gebracht werden.

Zwei häufige Roman- / Film-Situationen, in denen Leute etwas Besonderes erleben und dann war’s doch nur ein Traum

Situation 1

Du liest ein Buch oder eine Kurzgeschichte. Wow, ist das spannend geschrieben! Die Ereignisse ziehen dich in ihren Bann, du identifizierst dich mit einem oder sogar mehreren Protagonisten, die Geschichte geht auf ihren Höhepunkt zu, die Spannung steigt …

Du hast dich bereits gefragt, wohin dich die Geschichte führen wird, wie sie endet … und dann liest du den Satz: Und dann bin ich aufgewacht, es war alles nur ein Traum.

Situation 2

Du schaust dir einen spannenden Film oder eine Serie an. Der Protagonist befindet sich in einer ausweglosen Situation, es scheint, als ob nichts mehr die Katastrophe abwenden könnte und genau in dem Moment, in dem …

Schnitt – du siehst den Protagonisten, wie er verschwitzt, verängstigt in seinem Bett liegt und weisst: Er ist gerade erwacht, es war alles nur ein Traum.

Selbst ein Eimer kaltes Wasser wäre nicht wirkungsvoller gewesen, um dich aus der Traumwelt, in der du dich befunden hast, wieder in die Realität zurückzukatapultieren. Ein billiger dramaturgische Trick, um eine (ausweglose?) Geschichte aufzulösen. Ein Trick, der mich als Leserin regelmässig frustriert zurücklässt.

Warum muss es immer ein Traum sein, aus dem man erwacht?

Als Schreibberaterin lese ich viele Sätze, viele Texte, viele Geschichten. Und immer wieder stelle ich fest, dass sich gerade junge, ungeübte Schreiber:innen dieses Schlusssatzes bedienen.

Wovor haben sie Angst, dass sie ihre Texte durch diesen Schlusssatz überflüssig machen? Warum getrauen sie sich nicht, ein offenes Ende stehenzulassen, das die Leserin zum Weiterdenken, das die Fantasie der Leserin anregt?

Drei Thesen

Meine drei Thesen für den Gebrauch des Schlusssatzes “Und dann wachte ich auf. Es war nur ein Traum” lauten: Meine Schreibenden …

  1. bekommen Angst vor ihrer Fantasie und Kreativität.
  2. sind es sich gewohnt, dass eine Geschichte ein Ende haben muss.
  3. kennen das offene Ende noch nicht oder müssen sich erst noch an dieses Konzept gewöhnen.

Meine Teilnehmenden der Schreibkurse lernen ihren Intellekt und somit ihre Kontrolle während des Schreibens auszuschalten oder zumindest zu vermindern. Sie sollen sich dem Flow des Schreibens hingeben, Ideen zulassen und sie einfach aufs Papier bringen.

Ohne Wertung. Schreiben, was geschrieben werden will. Es ist ein ausgesprochen kreativer Prozess. Es geht nicht um Flucht vor der Realität. Vielmehr soll der Realität, die jedem von uns innewohnt, ein Ventil gegeben werden, damit sie sich manifestieren kann.

Phantasie ist nicht Ausflucht. Denn sich etwas vorstellen, heisst, eine Welt bauen, eine Welt erschaffen.
(Eugène Ionesco)

So entstehen neue Gedanken, unerwartete Wendungen werden formuliert und der Stift oder die eigenen Finger übernehmen die Kontrolle. Buchstaben purzeln aus unserem Innern, verbinden sich zu Worten, die aneinandergereiht Sätze ergeben. Sätze, mit denen eine neue Welt erbaut wird. Sätze, die Leser:innen an der Hand nehmen und sie staunen oder erschauern lassen, sie verblüffen, sie in neue Länder entführt.

Der Traum ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, als es scheint.
(Friedrich Hebbel)

Die Autor:innen haben uns Leser:innen den Zugang und den Blick in eine andere Welt erlaubt. Sie lassen uns fühlen und manipulieren uns mit ihren Worten. Und wir Leser:innen merken, dass wir uns gerne betören lassen und folgen ihren Worten Satz für Satz.

1. Die Autor:innen kriegen Angst vor ihrer Fantasie

Und die Schreibenden? Sie erwachen plötzlich aus ihrem Prozess, ihrem Traum, stellen fest, dass sie sich haben tragen lassen. Dass sie an Orte gelangt sind und Ereignisse erzählten, von denen sie nichts wussten.

Sie kriegen Angst. Angst vor ihrer Schöpfungskraft, Angst vor ihrer Fantasie. Sie sind überwältigt von der Grossartigkeit ihres Ausdruckes und kriegen Panik.

Und der einzige Ausweg, den sie sehen, ist die Zerstörung ihrer Welt. Das Plattmachen, das Relativieren ihrer Genialität. Indem sie ihre Geschichte als Traum bezeichnen, wähnen sie sich in Sicherheit, dass sie niemand belangen oder auf ihre Worte behaften kann.

Sie verstecken sich hinter ihrem Schlusssatz “Und dann wachte ich auf. Es war nur ein Traum” und schlagen die Tür zur erschaffenen, neuen Welt mit einem Knall und vor der Nase der Lesenden zu. Dadurch verunmöglichen sie den Lesenden, weiterhin auf Entdeckungsreise in der neuen Welt zu gehen und sie zu erforschen.

2. Eine Geschichte braucht ein Ende

Und am liebsten ein schlüssiges, logisches Ende, wo alle Handlungsstränge zusammengeführt und geklärt werden. Das lernten wir bereits in der Schule. Also muss das richtig sein. Es mag auch durchaus richtig sein in gewissen Situationen.

Aber es ist definitiv falsch, wenn man sich in einem kreativen Schreibprozess befindet. Im kreativen Schreibprozess geht es um Inhalte, um Ideen und Fantasie. Jeder einzelne Satz besitzt Daseinsberechtigung. Jede Idee darf sich entwickeln und ausbreiten. Es gibt keine Einschränkungen durch Regeln. In diesem Schreibprozess ist alles möglich und erlaubt.

Die Möglichkeit, dass Träume wahr werden können, macht das Leben erst interessant.
(Paulo Coelho)

Wer sich öffnet, den Schreibprozess zulässt, die Gedanken nicht zensiert, wird völlig neue Welten entdeckten. Noch so viel unerforschtes Land liegt vor den Schreibenden und ein Ende ist nicht in Sicht.

Selbst während der Überarbeitung ist dieser Aufbruch in neue Welten spürbar. Es wird mit Worten und der Syntax experimentiert, entdeckt, verworfen, gerungen. Aber nie, gar nie, darf dieser ganze Prozess der Lächerlichkeit Preis gegeben und der Text degradiert werden, indem ihn als Traum bezeichnet.

Auch nicht, wenn man als Schreibende das Gefühl hat, der Text müsse enden. Auch dann nicht, wenn man das bisher immer so machte und dafür gelobt wurde. Schreibende sollen nie erwachen und ihre Tätigkeit als Traum bezeichnen müssen, damit ihre Texte für andere als gelungen erscheinen.

3. Die Schreibenden kennen das offene Ende noch nicht

Unter einem offenen Ende versteht man einen Schluss, bei dem Leser:innen nicht erfahren, wie die Geschichte weitergeht.

Dadurch ergeben sich für die Leser:innen verschiedene Möglichkeiten. Sie können sich einen Schluss ausdenken, der zur Logik der gelesenen Geschichte passt. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich im Weiterspinnen, -denken der Ursprungsgeschichte. Dieses neue, eben erst entdeckte Land weiter auszukundschaften und sich durch den Text zu eigenen Gedanken, Geschichten motivieren lassen.

Gianni Rodari hat sich in Tante storie per giocare letzteres zunutze gemacht. Er erfand 19 Geschichten, zu denen er drei mögliche Schlüsse schrieb. Allerdings schlägt er seinen Leser:innen vor, die Variante zu wählen, die ihnen am meisten zusagt oder einen eigenen Schluss zu erfinden.

Texte schreiben und sie lesen ermöglichen uns Zugang zu neuen Welten.

Sechzig Sekunden der Träumerei sind sechzig Sekunden lebendiger Ruhe für Leib und Geist
(Prentice Mulford)

 

 

Wenn du Lust auf Texte von Jugendlichen hast, die garantiert nicht aus ihren Träumen erwachen, dann bist du im Schreibenblog richtig 🙂 .

 

Rückblick Juni 2021

In der Jahresmitte gab es so viele schöne Momente, die nur möglich waren, weil Austausch, Zusammenarbeit und gegenseitige Wertschätzung täglich gelebt werden. Ich freue mich darüber, dass ich die Verabschiedung unserer langjährigen Schulverwalterin Isabelle hier festhalten kann, sodass sie dokumentiert und in Erinnerung bleibt.

oh mia bella cara Isabella …

Unsere Schulverwalterin Isabelle wurde pensioniert. Wir Lehrpersonen sind uns bewusst, welch grosse Lücke sie hinterlässt. Das war sicherlich ein Grund, warum die Ideen zu ihrem letzten Arbeitstag nur so sprudelten. Eine kleine Auswahl davon lassen sich in diesem Abschnitt finden.

Aber zuerst stellt sich die Frage: Was macht eigentlich eine gute Schule aus?
Liest man die einschlägige Literatur, dann werden ganz viele Faktoren aufgelistet. Hier eine kleine Auswahl:

  • gute Lehrpersonen und Schulleitungen
  • Herausragende Leistungen bei vergleichenden Tests und Wettbewerben
  • Umgang mit kultureller Vielfalt
  • Förderung des selbstverantwortlichen Lernens
  • Schulhauskultur, Leitbild
  • technische Ausstattung
  • Standort, Finanzen
  • ausserschulisches Lernmöglichkeiten

Ich bin aber sicher, dass eine gute Schule massgeblich von drei Personengruppen getragen und unterstützt wird, die bei all diesen Untersuchungen und Aufzählungen regelmässig übersehen werden. Sie arbeiten im Hintergrund, ermöglichen es aber uns Lehrpersonen und den Schulleitungen, dass der Schulbetrieb reibungslos und in einem schönen, geordneten Rahmen stattfinden kann.

Ich spreche von unserem Putzteam, das an Abenden und Wochenenden unsere Abfalleimer leert, wischt, abstaubt und immer ein Lächeln auf den Lippen hat. Ich spreche von unserem Hauswartteam, das sich beispielsweise um kaputte Pulte und nicht funktionierende Schranktüren kümmert, die Hecken und den Rasen schneidet, Schnee räumt, mit Verlängerungskabeln und Doppelstecker aushilft, ja mir sogar schon das Auto überbrückte 🙂 .

Und dann ist da noch die Schulverwaltung. Sie kümmern sich um die Administration, erstellen unsere Klassenlisten, schauen, dass wir den Lohn kriegen, dass die Vikariate richtig abgerechnet werden, helfen (mir) bei Klassenlagerabrechungen, füllen die Verbandskästen regelmässig auf und ganz vieles mehr.

Isabelle war 24 Jahre lang die Chefin der Schulverwaltung. Für Isabelle gehörten auch die folgenden Aufgaben ganz selbstverständlich zu ihrer Aufgabe, obwohl die kaum in ihrem Stellenbeschrieb formuliert waren:

  • Wahl der Location und des Menüs für das Jahresabschlussessen
  • Ruhepol und Stein in der schulischen Brandung
  • Organisation der Martinigans (kultureller Event in Begleitung von Partner:in)
  • passende Deko zu den verschiedenen Jahreszeiten
  • immer ein offenes Ohr für Bedürfnisse, Freuden und Sörgeli der Mitarbeitenden
  • Süssigkeiten, um die Energie der Lehrpersonen am Laufen zu halten
  • Blumengestecke oder Sträusse im Lehrer:innenzimmer
  • Znüni und Zvieri während Weiterbildungen
  • und und und und

Kurz: Isabelle prägte in ihren 24 Jahren Tätigkeit massgeblich die Schulhauskultur mit.

Isabelle und ich unterhielten uns oft von unten nach oben 🙂 .
Ihr Büro lag genau oberhalb meines Schulzimmers mit freiem Blick auf meinen Gartenplatz.

Das Zitat aus dem Abschiedsständchen drückt unsere Verfassung an diesem Tag sehr treffend aus.

Du tuesch ois jetzt verlah, du tuesch jetzt eifach ga
Das macht mi so veruggt, de Tag de isch caputt

Sie hatte sich für ihren letzten Tag vorgenommen, alles aufzuräumen und dann die Türe zu schliessen, den Schlüssel abgeben und nach Hause zu gehen.

Die offizielle Verabschiedung wird Ende des Schuljahres erfolgen – aber bei dieser Planung war offensichtlich nicht mit der Initiative der Lehrpersonen gerechnet worden. Isabelle hatte uns zu viel Wertschätzung entgegengebracht, als dass wir sie einfach haben gehen lassen wollen. Deshalb wollten wir sie überraschen und uns mit einem unvergesslichen Tag bei ihr bedanken.

Als Kind träumte Isabelle davon, einmal mit dem Pferd zur Schule zu reiten. Sehr gut, der Anfang ihres letzten und wohl unvergesslichsten Schultages am Ennetgraben war gemacht :-). Und so wurde Isabelle an ihrem letzten Arbeitstag von Nathalie und ihrem Pferd abgeholt.

Nach ihrem Ritt in die Schule wurde Isabelle von Schüler:innen begrüsst, die Spalier standen und sie ins Schulhaus beklatschten. Ihr Weg zu ihrem Arbeitsplatz war mit Rosenblättern gekennzeichnet und an ihrem Pult erwarteten sie bereits erste Geschenke.

In der grossen Pause kam es dann noch zu einer musikalischen Darbietung unsererseits. Der Text eines bekannten Liedes war von Sibylle umgeschrieben worden und wir wollten das “chline Ständelio” von meinem Garten aus Richtung Isabelles Büro singen.

Teilnahme war freiwillig und als Zeitpunkt hatten wir “grosse Pause” angegeben. Naja, die dauert halt 20 Minuten. Einige Lehrpersonen kamen früher, andere später, was dazu führte, dass das Ständchen dreimal gesungen wurde.

O mia bella cara Isabella
Schaffe dir gerade visavia
Bringe dir en chline Ständelio
Oh, chum e bitzeli abe oder sölli ufe cho?

Liebe Isabelle – möge dein Leben ohne uns genauso unberechenbar, unerwartet und spannend weitergehen, wie es dein letzter Arbeitstag bei uns war.

Ab in den Süden …

Check in

Aber auch für mich hielt der Monat Juni eine unerwartete Überraschung bereit. Gleich zu Beginn des Monats checkte ich im Holiday Inn ein, um mir meine zweite Impfung verabreichen zu lassen. Und im Nullkommanichts (sprich knapp vier Stunden später) lag ich flach, mir war heiss und ich schwitzte, schwitzte, schwitzte. Wie im Urlaub am Meer, wo ich nichts mehr liebe als heisse Temperaturen. Die Hitze war da, Tag und Nacht 38°. Am folgenden Tag hörte ich sogar das Meer rauschen (entpuppte sich später als Staubsauger), aber die hohen Temperaturen und das Schwitzen blieben konstant.

Eine Freundin meinte lakonisch: Du weisst wenigstens, dass sie dir was gespritzt haben, dass bei dir eine Reaktion auslöst. Wer gar nichts spürt, bekam vielleicht ja nur eine CO2-Lösung. – Unter diesem Aspekt doch wirklich eine positive Erfahrung.

Was mich im Juli alles erwartet

  • Was Corona seit April 20 verhinderte, kann nun endlich durchgeführt werden. Peter und Silke werden uns mit ihrer szenischen Lesung nach Sibirien entführen.
  • Zwei Studierende werden ihr Praktikum 2 bei uns absolvieren. Ich freue mich auf neue Inputs und engagierten Austausch.
  • Sommerferien in der Schweiz – zum zweiten Mal in der Schweiz. Im Unterschied zum letzten Jahr freuen wir uns total darauf.

Worüber ich im Juni geschrieben habe

Im Juni schrieb ich drei Beiträge und verlinkte die Klassenlager-Seite von 2017:


Monatsrückblick September 2021 – die Energie beginnt wieder zu fliessen

Anfangs dachte ich, einen Monatsrückblick zu bloggen, ist einfach nur eine gute Erinnerungsstütze. Inzwischen habe ich einen ganz anderen Nutzen entdeckt. Durch das Notieren der Ereignisse erlebe ich alle Erlebnisse nochmals sehr intensiv. Das Schreiben verzögert sich dadurch oft, da ich diese Momente nochmals voll auskoste.

Am Ende hinterlässt der Monatsrückblick jedoch ein wohliges, schönes, angenehmes und dankbares Gefühl. So extrem wie in diesem Monat habe ich das allerdings noch nie erlebt.

Ich verfüge wieder über Energie 🙂 🙂 💃 💃 💃 . Während der letzten neun Monaten habe ich mich von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag gehangelt. Unkontrolliertes Zittern, Schwächegefühle, Erschöpfungszustände waren meine Begleiter. Schlafen war das grösste Bedürfnis. Mein Energiereservoir war leer. Und meine grosse, strahlende, orange Kugel, die mich seit Jahren begleitete, war nicht mehr vorhanden. Nur eine grosse Leere.

Schreiben gibt mir meine Sprache zurück

Im Kopf wurden die Sätze noch korrekt gebildet, aber wenn sie über die Lippen kamen, waren die Wörter vertauscht. Das war für meine Umgebung amüsant, für mich weniger. Keine Kontrolle mehr über meine Sprache.

Regelmässig geschrieben habe ich seit längerem. Das half mir beim Verarbeiten, Hinterfragen, mich mit meiner Situation und meinem Zustand auseinanderzusetzen. Aber ich brauchte noch mehr. Mir fehlte der Austausch, die Reaktion, das Feedback.

In dieser Zeit bin ich zufällig auf ein kostenloses Angebot von Judith Peters gestossen. Boom Boom Blog – in 7 Tagen einen grossartigen Blogartikel schreiben. Geeignet für Blog-Einsteiger:innen. Bloggen? Ich? Ich bin doch keine Expertin, ich habe kein Online-Business … aber es klang faszinierend. Nachträglich kann ich nicht sagen, was ich erwartete oder erhoffte, aber ich meldete mich an.

Wow – schriftlich schaffte ich es, mich ausdrücken. Judith hatte nicht zu viel versprochen. Ihre Themen liessen mich mit meiner Haltung und Persönlichkeit auseinandersetzen. Durch das Schreiben konnte ich meine Gedanken ausdrücken, reflektierte meine Gefühle, fand zu meinem Stärken zurück. Meine Artikel wurden gelesen und kommentiert. Mir wurde bewusst, dass ich etwas zu sagen hatte.

Und langsam kehrte auch wieder die Energie zurück. In ganz kleinen Dosen, immer noch sehr fragil, aber sie war wieder spürbar. So blieb ich beim Bloggen, bei der Content Society, bei all den tollen Frauen mit ihren unterschiedlichen, kraftvollen Texten. Und bei meiner Blog-Buddy, die mir immer die richtigen Fragen stellt und Sachen anspricht, die mir noch nicht bewusst sind.

Ich blogge weiter. Und ich empfehle es allen – Bloggen gibt Energie zurück!!

Mit Schüler:innen bloggen

Seit 12 Jahren unterrichte ich das Wahlfach Schreiben an unserer Schule. Mit jeder Klasse bin ich neue, unterschiedliche (Schreib)Wege gegangen. Unterricht muss eben auch für mich spannend bleiben. Es liegt auf der Hand, dass ich mit den aktuellen Klassen zu bloggen begonnen habe. In diesem Schuljahr haben sich 35 Schüler:innen angemeldet, die gerne schreiben oder die Freude am Schreiben entdecken möchten.

Und was soll ich sagen, der Blog-Virus hat sie alle infiziert. Ich bin hell begeistert über ihre Kreativität und Fantasie ❤️‍🔥❤️‍🔥❤️‍🔥❤️‍🔥. Sie setzen die Themen spannend um, bringen ihren ganz persönlichen Touch ein und gestalten immer mehr auch mit eigenen Bildern. Auch die Kommentare, die sie ihren Mitschüler:innen hinterlassen, sind wertschätzend, zeugen von Interesse und ermöglichen neue Kontakte.

Natürlich investiere ich viel Zeit in die Betreuung und das Coachen der Texte. Weit mehr als es vorgesehen wäre. Aber das stört mich nicht im geringsten. Die Freude und die Energie, die über dieses Projekt an mich zurückfliessen, sind den Einsatz allesamt wert.

Das Fazit nach fünf Wochen: 120 veröffentlichte Beiträge, 60 Entwürfe, 150 Kommentare. Wer sich diese Erfolgsstory mal näher ansehen möchte, kann das hier tun.

Startwoche der IWB

Als Auftakt meiner Intensivweiterbildung (IWB) verbrachte ich vier Tage in Filzbach. Zusammen mit weiteren 25 Lehrpersonen setzte ich mich mit verschiedenen Themen auseinander:

  • Orientierung und Zusammenarbeit
  • Selbstmanagement
  • Konkretisierung & Überprüfung IWB Ziele

Es war eine intensive aber auch angenehme Zeit, weg vom Alltag. Ich lese aus meinen Notizen heraus, was ich in den letzten Monaten alles geleistet habe, welche Entwicklungsschritte ich vorgenommen, welche Glaubenssätze ich über Bord geworfen habe.

Gleichzeitig erkannte ich während der Biografiearbeit aber auch, dass mich die Zeit nach meinem regulären Erwerbsleben ängstigt, dass sich dort noch ein grosses, diffuses Nichts befindet, das darauf wartet, bearbeitet und gefüllt zu werden.

Und am letzten Tag manifestierte sich etwas, das andere Personen schon lange wahrgenommen, ich aber immer von mir gewiesen habe. Ich wurde von IWB-Teilnehmer:innen angefragt, ob ich nicht Lust hätte, einen Kurs zur Écriture automatique oder Wie blogge ich mit Schüler:innen anzubieten. Was für eine Frage … natürlich! Ich denke, damit ist der erste Schritt zu einer neuen Aufgabe gemacht:-) .

Als Nächstes organisiere ich mir mein 7wöchiges Betriebspraktikum. Mein Aufenthalt in Florenz wird nicht realisierbar sein, da mein Knie da nicht mitmachen will. Aber ich habe bereits eine viel viel viel bessere Alternative angestossen. Mögen mir die Blog-Göttinnen zur Seite stehen und sie wahr werden lasssen.

Geburtstage feiern

Was in keinem meiner Rückblicke fehlen darf, kommt jetzt. Das gesellige Zusammensein oder eben Feiern gehört einfach zu jedem Monat.

Das haben wir in der Familie sehr gut geplant, dass sich unsere Geburtstage über das ganze Jahr verteilen 🙂 . Im September kann es jedoch schon fast in einen Geburtstagsmarathon ausarten.

Am 1. September feierte unser Nachwuchs ihren Purzeltag ausgiebig. Zwei Tage später gings zusammen mit den Grossmüttern in die Stadt, wo wir leckere Moules assen 🙂 . Und gleich am nächsten Tag feierten wir bei und mit meinem Bruder.

Und wie immer an diesen Anlässen wird viel geschwatzt, gelacht und das Beisammensein in vollen Zügen genossen.

Meine Blogbeiträge im September

  • Wenn ein Gegenstand auf einem Bild plötzlich redselig wird, dann kann ein Text wie der Schwamm entstehen.
  • Kommentare kriegen ist was Wunderschönes. Aber sie zu schreiben, verhilft zu neuen Inputs und Ideen.
  • Das obligate 12 von 12. Dank diesem Format kann ich inzwischen Bilder formatieren 🙂
  • Eine bescheidene Bucket List stellte ich ebenfalls noch zusammen.

Meine Bucket List

Eine Bucket List? Bis vor einigen Wochen kannte ich diesen Begriff nicht. Also begann ich nachzuforschen. Die deutsche Übersetzung von Bucket List lautet Löffel-Liste. Ok … aber was ist eine Löffel-Liste und weshalb heisst sie überhaupt so? Eine Bucket List ist eine Liste von Dingen, die ich noch tun, lernen, erreichen und erleben möchte. Und sie wird auch Löffel-Liste genannt, weil ich das alles verwirklichen möchte, bevor ich den Löffel abgebe 🙂

Mit der Liste zu beginnen, fiel mir schwer. Ich habe Träume, die ich nicht unbedingt verwirklicht sehen möchte, weil sie dann keine Träume mehr sein können. Andererseits habe ich in meinem Leben auch schon vieles erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Aber die Idee dieser Liste liess mich nicht los. Welche Kompetenzen möchte ich noch erwerben? Was möchte ich noch erleben? Welche Orte würde ich gerne mal sehen? Wovon träume ich? Welche beruflichen Ziele möchte ich verwirklichen?

Also beginne ich jetzt einfach mal zu notieren. Die Liste ist weder thematisch noch chronologisch geordnet. Sie enthält Dinge, auf die ich keinen Einfluss habe und andere, die ich konkret beeinflussen kann.

Ich bin gespannt, wann ich den ersten Punkt abhaken kann 🙂 .

Meine persönliche Löffelliste

  1. ein Piercing stechen lassen
  2. Australien besuchen
  3. einmal pro Jahr Ferien mit unserer über 80jährigen Mutter und Schwiegermutter machen
  4. in Team Sympatexter mitarbeiten
  5. Yad Vashem besuchen
  6. an einem Kinomarathon teilnehmen
  7. toxische Personen ignorieren
  8. nochmals an der Seeüberquerung teilnehmen
  9. Karls Kühne Gassenschau besuchen
  10. eine spezielle Fähigkeit an mir entdecken
  11. an einer Stadtführung in Zürich teilnehmen
  12. ein tolles Praktikum für die IWB finden
  13. mein Arbeitszimmer in einen Botanischen Garten umgestalten
  14. alle zwei Wochen in die AUA-Massage gehen
  15. mein Enkelkind in den Armen halten
  16. einen Monat reisen
  17. alle Folgen von Herr der Ringe nacheinander anschauen
  18. Vertiefungspraktika für Studierende anbieten und durchführen, die ihre regulären Praktika nicht bestanden haben
  19. eine Nacht in der Wüste erleben
  20. einen Camaro fahren
  21. als Virtuelle Schreibberaterin für Bloggerinnen arbeiten
  22. einmal pro Woche schwimmen gehen
  23. im Schuljahr 2021/2022 1000 Blog-Artikel meiner Schüler:innen im Wahlfach Schreiben veröffentlichen
  24. einen Sonntagsspaziergang bei jedem Wetter machen
  25. einmal pro Monat ein Menu für Gäste kochen, wobei ich alle Gerichte das erste Mal koche
  26. Karten für ein U2-Konzert kriegen
  27. für jeden Zentimeter, den ich schrumpfe, zwei Kilo abnehmen
  28. ein Kochbuch mit schnellen und einfachen Rezepten veröffentlichen
  29. Hagia Sophia besuchen
  30. alle Länder Europas besuchen
  31. Hebräisch lernen
  32. alle Rezepte meiner Kochbücher ausprobieren
  33. Bloggen als Schulfach einführen
  34. das Weihnachtsoratorium live erleben
  35. an einem Fotoshooting teilnehmen
  36. einen Museumspass besitzen
  37. als Statistin in einer Oper oder Theaterführung mitwirken
  38. auf einem Kamel reiten
  39. eine Lesegruppe
  40. Städtereisen unternehmen, bis ich für jeden Buchstaben des Alphabets mindestens eine Stadt besuchte
  41. wissen, was im Pensionsalter läuft
  42. Damaskus besuchen
  43. Red Hot Chili Peppers Konzert mit John Frusciante besuchen
  44. das Requiem von Mozart live hören
  45. in einer heissen Quelle baden

Eines Tages wirst du aufwachen und
keine Zeit mehr haben für die Dinge,
die du immer wolltest.
Tu sie jetzt!

Paulo Coelho

 

Was sich 15-Jährige wünschen und wovon sie träumen, kann im Schreibenblog meiner Wahlfach Schreiben-Klassen nachgelesen werden.

12 von 12 im September 2021

Einer alten Blog-Tradition folgend zeige ich euch 12 Impressionen aus meinem heutigen Tag. Bei DraussenurKännchen werden weitere dieser 12 von 12-Blogartikel gesammelt. In diesem Monat sind auch Beiträge aus dem Wahlfach Schreiben zu finden, was mich besonders freut :-).

Ausblick nach dem Aufstehen
Tierisches Frühstück
Die Kniescheibe des Nachwuchses tanzte anscheinend zu exzessiv …
Die grosse Blumenkiste rechts wurde vom Keller an den Arbeitsplatz transportiert. Zwei Fliegen auf einen Streich: Erstens kann ich etwas zu Ulis September Challenge besteuern und zweitens habe ich ein weiteres Bild :-).
Langsam füllt sich das Gestell, allerdings haben auch die Pflanzen auch Freude, wenn sie am Wochenende gegossen werden.
An meinem Arbeitsort senken sich die Markisen automatisch um 18 Uhr. Da die nächste Woche am Montag und Dienstag schulfrei ist, wäre es eine sehr lange Zeit … Wir sind auf unsere Wohlfühloase angewiesen, weshalb wir auch ausserhalb der regulären Arbeitszeit für Licht sorgen.
Wo sich Träume und Wissenschaft treffen …
JA stimmen! ist nicht verkehrt. (Foto und Text von meiner Freundin übernommen)
Mein Wahlfach Schreiben macht ebenfalls an 12 von 12 mit. Allerdings sind Schüler:innen, die sich aktuell in Quarantäne oder Isolation befinden, vor eine besondere Herausforderung gestellt.
Kommentare beantworten und schreiben wird nächste Woche das Thema im Wahlfach Schreiben sein. Daher beende ich noch den passenden Blog-Artikel.
Die Zeit des Vorkochens beginnt wieder. Das gibt dann ein leckeres Znacht in den Wintermonaten.
Das letzte Bild von heute :-). Schön, nicht wahr?

Kommentare beantworten und schreiben bei Blog-Artikeln

In diesem Blog-Artikel werde ich näher auf das Thema Kommentare beantworten und schreiben eingehen.

Die primären Adressat:innen meines Artikels sind meine 35 Schüler:innen, die das Wahlfach Schreiben besuchen. Sie bloggen inzwischen seit genau 4 Wochen und veröffentlichen ihre Texte in ihrem eigenen Schreibenblog 🙂.

Ich kann mich noch genau an meinen ersten Blog-Artikel Lehren und lernen: Warum ich es liebe zu “leere” erinnern, der 6 Kommentare erhielt. Darüber habe ich mich wie eine Schneekönigin gefreut :-).

Was ist ein Kommentar eigentlich?

Eine gute Frage. Ein Kommentar, diese simple, meist kurze Mitteilung am Ende eines Blog-Artikels kann verschiedene Funktionen einnehmen.

  • Die Leser:innen finden deinen Artikel toll und wollen dich für den Inhalt loben. In ihrem Kommentar erklären sie dir, was ihnen weshalb gefällt. Vielleicht hast du ihnen sogar geholfen. Ist doch schön zu lesen.
  • Manchmal ist jemand nicht derselben Meinung wie du oder sieht bestimmte Dinge ganz anders. Im Kommentar wirst du eine Kritik lesen können. Das heisst nicht, dass dein Text schlecht ist. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
  • Du hast über ein bestimmtes Thema einen Artikel geschrieben. Deine Leser:innen sind aber selbst auch Expert:innen und ergänzen deinen Inhalt mit neuen Erkenntnissen.
  • Es ist auch möglich, dass du bei deinen Leser:innen Interesse geweckt hast und sie dir nun Fragen stellen.

Ein Kommentar löst unglaubliche Glücksgefühle aus!

Du bloggst ebenfalls, engagierst dich und schreibst tolle Blog-Artikel, auf die du stolz bist. Und natürlich hoffst du, dass deine Artikel auch gelesen werden. Aber was die Leser:innen von deinen Artikel halten, weisst du nicht. Kommentare sind der einzige Weg, auf dem du erfahren kannst, was andere über deine Blog-Artikel denken.

Du wirst dich freuen (und auch ein wenig stolz sein), wenn die ersten Reaktionen auf deine Texte in Form von Kommentaren eingehen. Das zeigt dir, dass tatsächlich jemand deinen Artikel gelesen hat und dir sogar ein Feedback gibt.

Beantworte deine Kommentare

Wenn du einen Kommentar erhalten hast, dann reagiere darauf. Es wäre unhöflich, nicht darauf einzugehen. Wird dir in einem Kommentar eine Frage gestellt, dann gib eine Antwort. Immerhin hat sich jemand mit deinem Text auseinandergesetzt, sich Gedanken gemacht und hat nun vielleicht sogar eine Frage dazu. Kommentare zeigen dir, dass dein Artikel gut und interessant ist.

Mit deiner Antwort zeigst du, dass du deine Leser:innen, ihre Meinungen, aber auch die Zeit, die sie für das Schreiben des Kommentars aufgewendet haben, schätzt. Eine Reaktion zeigt Respekt und dass du aufmerksam bist. Und wenn die Leser:innen merken, dass du auf ihre Kommentare reagierst, fühlen sie sich gut und zufrieden. Zufriedene Leser:innen werden neugierig auf weitere Artikel von dir sein.

Kommentare lassen deinen Blog lebendig erscheinen. Aber nicht nur das. Die Reaktionen deiner Leser:innen können dir helfen, dich zu verbessern. Vielleicht kriegst du weiterführende Informationen zu deinem Thema. Du erweiterst dadurch dein Wissen und erhältst unter Umständen sogar Ideen für weitere Blog-Artikel.

Wie schreibt man einen Kommentar?

Wie schnell liken wir Beiträge, ohne sie genau zu betrachten oder gar zu lesen. Ein Kommentar im Blog ist viel mehr als ein Daumen oder ein Herzchen – er ist ein Zeichen der Wertschätzung. Ein Kommentar bedeutet , dass du dir Gedanken gemacht hast und etwas mitteilen willst.

Die Konsequenz: Beginne Kommentare zu schreiben. Die folgenden Tipps werden dir dabei helfen.

Lies verschiedene Blog-Artikel aufmerksam durch. Wenn du einen Beitrag interessant findest, dann reagiere und schreibe einen Kommentar. Nimm dir dafür Zeit. Stell dir vor dem Verfassen des Kommentars folgende Fragen:

  • Spricht der Artikel dich an? Warum ?
  • Was hältst du von der Meinung des Schreibenden?
  • Gibt es Themen und Aussagen, mit denen du einverstanden bist oder die dich ärgern?
  • Beschreibt er Orte oder Erlebnisse, die du kennst? Sind es gute Erinnerungen oder schlechte? Erwähne sie im Kommentar.
  • Schau dir die Bilder genau an. Gefallen sie dir? Weshalb?

Damit ein guter Kommentar entstehen kann, muss dich etwas im Blog-Artikel ansprechen. Schreibe, was du über das Thema denkst, welche Erfahrungen du gemacht hast. Nenne Beispiele, erkläre, begründe. Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann kannst du auch erwähnen, dass du dich auf neue Blog-Artikel freust.

Dir fehlen die guten Satzanfänge? Versuchs doch mal mit diesen:

  • Wow, spannend geschrieben!  Mir ist etwas Ähnliches passiert …
  • Ich war auch schon mal in XY. Dein Artikel hat mich daran erinnert …
  • Dein Artikel hat mich fasziniert. Ich habe noch eine Frage …

Wenn du merkst, dass du viele Ideen hast und mehr schreiben willst, dann verfass doch einen eigenen, neuen Artikel.

Was bringt dir das Schreiben eines Kommentars?

Viel mehr, als du vielleicht denkst.

Bevor du mit dem Schreiben deines Kommentars beginnst, liest du mehrere Artikel. Jeder dieser Artikel unterscheidet sich von den anderen. Du siehst dadurch, wie andere Schreibende mit einem Thema umgehen.

Was und wie haben sie geschrieben und argumentiert? Wie sind die Artikel aufgebaut? Durch das Lesen bekommst du Inputs und Ideen. Übernimm alles, was dich beeindruckt und/oder dir gefällt und wende es in deinen nächsten Beiträgen an.

Durch das Schreiben von Kommentaren wirst du sichtbar. Du gibst etwas von dir preis, deine Meinung oder dein Wissen.  Wer einen persönlichen Kommentar von dir bekommt, beginnt sich für dich und deine Texte zu interessieren. Du wirst sehen, es dauert nicht lange und du hast mehr Besucher:innen auf deiner Seite.

Nun wünsche ich dir viel Spass beim Kommentieren. Denk daran, dass du positiv formulierst, auch wenn du etwas Kritisches sagen möchtest. Beim Kommentieren von Blog-Artikeln ist es wie im richtigen Leben – je sachlicher du formulierst, desto besser wird dein Anliegen angenommen.

 

 

 

Mein Name ist Schwamm

Meinen Namen habt ihr bereits erfahren. Zu finden sind meine Verwandten und ich vor allem in Schulhäusern, die Glücklicheren unter uns leben in Badezimmern. Ich gehöre leider nicht zu denen, die mit feinriechenden Dusch- oder Bademitteln getränkt werden, damit sie ihren Aufgaben nachkommen können. Mich hat das Schicksal in ein Schulzimmer verschlagen.

Hauptberuflich war ich als Auslöscher tätig. Ich löschte alle Spuren, die Lehrpersonen während ihres Unterrichts an der Wandtafel hinterliessen. So vielfältig wie die Lehrpersonen und ihr Unterricht, so unterschiedlich war meine Putztätigkeit. Ich wischte Texte, Listen aber auch wunderschöne Bilder weg. Mein Job beschäftigte mich jede Woche von Montag bis Freitag, Woche für Woche.

Und dann begann der Niedergang meiner Karriere

In den letzten Jahren werde ich allerdings vermehrt vernachlässigt. Der ganze Prozess begann schleichend. Erst kam der Hellraumprojektor, der mir meine Arbeit streitig machte. Die Lehrpersonen fanden es wunderbar, mit feinen Stiften statt mit kratzigen Kreiden zu schreiben und ihre Erkenntnisse so den Schüler:innen zu zeigen. Das Zusammenleben mit dem Hellraumprojektor gestaltete sich nach anfänglichen Schwierigkeiten angenehm. Ich habe mich von den jahrelangen Strapazen erholen können und musste mich vor allem nicht mehr mit allen möglichen Farbspuren beschmutzen lassen.

Dann hielten die elektronischen Medien Einzug in die Schulen. Beamer, Visualizer, Smartboards und wie sie alle heissen. Aus meiner Sicht: die bare Katastrophe. Obwohl ich noch jung, dynamisch und energiegeladen bin, hat man mich in den Frühruhestand geschickt. Es gibt keine Aufgaben mehr für mich im Schulzimmer.

Und was sagen die Lehrpersonen, denen ich jahrzehntelang treu zur Seite stand? „Schwamm drüber“ und meinen damit, vergiss es, schon gut. Ist das der Dank für meine jahrelangen, treuen Dienste?

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Dieser Text sowie Der Klang der Wörter ist im Rahmen des Wahlfachs Schreiben entstanden. Am 23. August haben 35 Schüler:innen zu bloggen begonnen. Und bereits nach einer Woche sind folgende Texte ins Rampenlicht des Internets getreten:

Der Klang der Wörter – was meine Ohren mögen und wo sie streiken

Der Klang der Wörter offenbart sich uns über unsere Ohren und gibt uns einen Einblick in ihre Seele. Über die Ohren erleben wir den Klang eines Wortes körperlich und spüren, ob er angenehme oder gar bedrückende Gefühle auslöst.

Wörter üben auf mich eine grosse Faszination aus. Und ich spreche nicht von der Bedeutung, sondern vom Klang. Es gibt Wörter, die zergehen auf der Zunge, wenn ich sie ausspreche. Bei anderen läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich sie höre. Sie auszusprechen, käme mir nie in den Sinn. Und muss ich doch, dann nur sehr widerwillig.

Wörter, die meine Ohren mögen Wörter, die meine Ohren nicht mögen
farfalla Bruttosozialprodukt
gwunderig interessant
lädele Spekulant
schwimmen Kohl, Kabis
Grille Känguru
Sonne Reptil
Gnocchi quietschen
oggi quaken
blümerant ich liebe dich

Der Klang der Wörter

Meine Ohren lieben Wörter mit Doppelkonsonanten und weichen (sonoren) Lauten. Das beste Beispiel ist das Wort „oggi“. Richtig ausgesprochen lösen die Laute dieses Wortes einen richtigen Sinnesreigen bei mir aus.

Was ich hingegen nicht gerne höre, sind die deutschen „i/ie“. Ausgesprochen von Muttersprachler:innen klingen mir die viel zu stramm, so militärisch. Zum guten Glück habe ich mich nie in einen Deutschen verliebt 🙂 . Die Schweizer:innen sprechen viel langsamer und dehnen die Vokale, da geht es dann wieder.

Natürlich gibt es einen guten Grund, warum sich meine Wörterlisten auf Italienisch und Deutsch beschränken. Es sind die zwei Sprachen, die ich spreche und lese, in denen ich träume. Könnte ich fliessend Arabisch und Tagalog, würden die Listen sicherlich anders aussehen.

Ein wundervoller Klang garantiert keine schöne Bedeutung

Ich kann mich gut an meinen Auslandaufenthalt während des Gymnasiums erinnern. Mit knapp 16 zog ich nach Florenz, um dort eine Schule zu besuchen und mit neun jungen Menschen aus der ganzen Welt in einer Wohngemeinschaft zu leben. Die Kommunikationssprache war Italienisch, was dazu führte, dass sich der Wortschatz exponentionell vergrösserte. Und es ist ja wohl klar, welche Wörter man in einer Fremdsprache im „richtigen Leben“ lernt 🙂 .

Kurz vor der Matura kam ich zurück in die Schweiz und ans Gymnasium. Natürlich verwendete ich die gängigen Vokabeln aus Florenz im Italienischunterricht. Vor allem ein Wort hatte es mir angetan. Der Klang dieses Wortes gab mir regelmässig ein gutes Gefühl, liess mich gleichzeitig strahlen und runterfahren. Ein Wohfühlwort 🙂 .

Als dieses Wort jedoch das erste Mal meiner Professoressa d’italiano zu Ohren kam, mamma mia. … Ihre Gesichtsfarbe änderte sich beinahe im Sekundentakt und die Schnappatmung war unüberhörbar. Sie beschwor mich händeringend, dieses Wort unter gar keinen Umständen an meiner Maturitätsprüfung zu erwähnen, am besten überhaupt gar nie mehr in meinem ganzen Leben …

Klang und Magie

Ich habe dieses Wort tatsächlich nie mehr ausgesprochen. Das ist allerdings auch nicht nötig. Der Klang eines Wortes zeigt seine Magie bereits, wenn es gedacht oder gelesen wird.

Wörter sind aus Buchstaben geformt und in Klang und Rhythmus gebracht. Unsere Ohren nehmen ihre Magie wahr, aber auch unsere Augen (die innern und die äusseren) entziehen sich ihr nicht.

Anleitung zum Verfassen einer schriftlichen Arbeit am Bsp. Migrationsportrait- 7 Schritte und ein Zeitplan

Seit Ende August besuchst du die 3. Sek, dein letztes Schuljahr der obligatorischen Schule hat begonnen. In diesem Schuljahr wirst du im Rahmen des Projektunterrichts zwei grössere, schriftliche Arbeiten (Migrationsportrait und Dokumentation deiner Projektarbeit) verfassen. Vielleicht fragst du dich, wie du das schaffst und trotzdem nicht auf Freizeit verzichten musst.

Das ist eine sehr gute Frage. Um dich zu unterstützen, habe ich diese Anleitung zum Verfassen schriftlicher Arbeiten ausgearbeitet. Ich werde dir 7 Schritte verraten, damit du termingerecht fertig wirst. Zusätzlich findest du am Ende dieses Dokuments einen exemplarischen Zeitplan für das Migrationsprojekt. Er zeigt dir auf, wie du die Aufgaben über die 13 Wochen verteilen kannst.

Bei der Erarbeitung des Migrationsportraits wirst du alle Phasen einer schriftlichen Arbeit exemplarisch durchlaufen. Diese Anleitung hilft dir also nicht nur jetzt, sondern soll dir aufzeigen, wie du schriftliche Arbeiten in der Zukunft planen und organisieren kannst. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei deinem Text um das Migrationsportrait, die Dokumentation deiner Projektarbeit, die Vertiefungsarbeit am Ende der Lehre oder die Maturitätsarbeit handelt.

Der Ablauf einer schriftlichen Arbeit bleibt immer derselbe. Nutze die Gelegenheit und lass dich mit Hilfe der Anleitung zum Verfassen schriftlicher Arbeiten auf das Abenteuer der schriftlichen Arbeiten ein. Halte dich an die 7 Schritte und deinem Erfolg steht nichts im Wege.

Migrationsportrait

Du kennst sicher verschiedene Personen, die in die Schweiz oder von der Schweiz in ein anderes Land gezogen sind. Vielleicht hast du diese Situation auch bereits selbst erlebt. Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen: Liebe, politische Situation, bessere Arbeitsbedingungen

In den nächsten Wochen beschäftigst du dich mit dem Leben einer von dir gewählten Person und schreibst über sie ein Portrait. Vor dir liegt die Anleitung, wie du in einfachen 7 Schritten zu deinem Migrationsportrait gelangst.

Dabei wirst du an folgenden Lernzielen arbeiten:

  • Du schreibst das Portrait selbständig.
  • Du planst und teilst deine Arbeit so ein, dass dir genügend Zeit für die Überarbeitung des Textes bleibt.
  • Du überarbeitest deine Arbeit inhaltlich und sprachlich sorgfältig.
  • Du schreibst die Arbeit am Computer und wendest das Programm Word an.

 

1. Schritt – Wähle eine Person mit einer Migrationsgeschichte

Du porträtierst eine Person, die eine Migrationsgeschichte zu erzählen hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Person in die Schweiz eingewandert oder von der Schweiz in ein anderes Land ausgewandert ist.

Die gewählte Person muss folgende Bedingungen erfüllen:

  • Sie war zum Zeitpunkt ihrer Auswanderung älter als 20. Das bedeutet, dass sie nicht als Kind mit ihren Eltern ausgewandert ist, sondern alleine.
  • Sie lebt seit mindestens 5 Jahren im neuen Land.
  • Es handelt sich bei der Person nicht um deine Mutter oder deinen Vater.

Überlege dir, wen du interviewen könntest. Stammt jemand aus einem Land, das dir unbekannt ist und von dem du mehr wissen möchtest? Kennst du eine Person, über die du gerne mehr erfahren möchtest? Notiere dir mindestens fünf Namen von möglichen Interviewpartner:innen. Das können Arbeitskolleg:innen deiner Eltern oder Geschwister, Nachbar:innen, Lehrpersonen, Eltern deiner Klassenkolleg:innen u.v.m. sein.

Erkundige dich bei den Personen, ob sie bereit sind für ein ca. einstündiges Gespräch (und evt. weitere Nachfragen). Du musst auch erwähnen, dass du das Gespräch aufzeichnest.  Mit diesen Informationen verfasst du das Portrait, das deine Lehrpersonen lesen werden. Dazu brauchst du die Einwilligung deiner Interviewperson.

Entscheide dich anschliessend für eine Person.

2. Schritt – Bereite einen Fragenkatalog für das Interview vor

Damit du über genügend Informationen verfügst, erstellst du vor dem Interview einen Fragenkatalog. In deinem Migrationsportrait bearbeitest du folgenden Themen:

  • Herkunft
  • Grund für die Auswanderung und Abreise
  • Ankunft in der neuen Heimat
  • Einleben und Integration in der neuen Heimat
  • Heute / Zukunftspläne

Formuliere zu jedem Themenblock 4-5 offene Fragen. Offene Fragen sind Fragen, die nicht mit einem einzelnen Wort oder ja/nein beantwortet werden können. Beginne die Fragen mit einem Fragepronomen (W-Wort), dann können dir die Personen mehr erzählen. Notiere dir auch, wie du nachfragen oder nachhaken kannst, um an mehr Informationen zu gelangen.

Je besser du dich auf das Interview vorbereitest, desto einfacher wird dir anschliessend das Schreiben fallen.

3. Schritt – Vereinbare einen Termin für das Interview

Wähle dir einen Ort und einen Zeitpunkt, damit du das Interview in Ruhe durchführen kannst. Überlege dir auch, in welcher Sprache du das Interview führst.

Plane genügend Zeit (ca. eine Stunde) für das Interview ein. Stelle deine Fragen und lass dir möglichst viel erzählen. Je mehr Beispiele und Erklärungen dir erzählt werden, desto besser und ausführlicher wird dein Portrait.

Überprüfe vor dem Interview, ob dein Aufnahmegerät eine gute Qualität liefert. Nimm das Interview auf oder filme es, damit du später während des Schreibens darauf zurückgreifen kannst. Wenn möglich, sichere das Interview ein zweites Mal, damit du sicherlich immer Zugang zu der Datei hast.

Frage deine Interviewperson, ob du ihren tatsächlichen Namen in deiner Arbeit verwenden darfst oder ob sie ein Pseudonym wählen möchte.

4. Schritt –  Schreibe regelmässig

Das Interview bildet die Grundlage deiner Texte. Aus den gewonnenen Informationen kannst du nun mit dem Formulieren deiner Texte beginnen. Deine Arbeit besteht aus fünf Kapiteln (Hauptteil) sowie einer Einleitung und deinem Fazit. Schreibe zu jedem dieser sieben Kapitel zwischen einer halben bis einer ganzen Seite.

Die Schritte 4 – 6 machst du abwechselnd. Hast du einen Text geschrieben, lässt du ihn coachen. In der Zwischenzeit schreibst du weiter. Betrachte dazu auch den Zeitplan, den du dir erstellt hast oder den du von mir übernimmst.

Formatiere bereits von Anfang an korrekt:

  • Schriftart Verdana
  • Schriftgrösse 12
  • Zeilenabstand 1.5

Speichere die einzelnen Texte in separaten Dokumenten bei onedrive ab. Bezeichne das Dokument mit dem korrekten Titel und deinem Namen sowie der Klasse. Beispiel: Kapitel 1 Susanna BC3d
Dieses Vorgehen garantiert die eine bessere Übersicht und du hast jederzeit Zugriff auf deine Dateien.

– Inhaltsangaben

Ich habe dir mögliche Inhaltsangaben formuliert, die in deinen Texten vorkommen können. Natürlich kannst du sie jederzeit erweitern und anpassen.

Kapitel 1: Herkunft
Wo hat die Person vor ihrer Auswanderung gelebt, Verhältnisse. Karten anfügen, Informationen über Land / Region.

Kapitel 2: Grund für die Auswanderung und Abreise
Welchen Grund gab es? Wie hat die Person die letzte Woche und/oder den letzten Tag verbracht? Was hat sie eingepackt, was musste sie zurücklassen?
Was waren die Hoffnungen, Fragen, Bedenken?

Kapitel 3: Ankunft in der neuen Heimat
Wie reiste die Person? Was waren die ersten Eindrücke im Zielland? Was fiel auf?

Kapitel 4: Einleben und Integration in der neuen Heimat
Was war neu, was hat beeindruckt? Was fehlte, was wurde vermisst?
Was/Wer half beim Einleben? Was hat diese Person unternommen, um „heimisch“ zu werden?

Kapitel 5: Heute / Zukunftspläne
Wird diese Person bleiben, hat sie vor in ihr Herkunftsland zurückzugeben? Warum?

Einleitung
Begründe, warum du dieses Migrationsportrait schreibst.
Weshalb hast du dich für deine Person entschieden?
Welche Erwartungen hattest du, bevor du mit der Arbeit begonnen hast?

Fazit
Welche Fakten aus dem Portrait haben dich besonders beeindruckt?  Was hast du während dieser Arbeit Neues gelernt und erfahren?
Was fiel dir leicht, wo hattest du Schwierigkeiten? Was würdest du bei einer ähnlichen Aufgabe ändern?

5. Schritt –  Lass deinen Text regelmässig coachen

Sobald du einen Text geschrieben hast, lässt du ihn coachen. Durch die Rückmeldungen erfährst du, worauf du bei den Folgetexten achten kannst. Dadurch wird dir das Schreiben mit der Zeit immer leichter fallen.

Beim Coaching geht es nicht um Grammatik, sondern um den Inhalt, den roten Faden, die Aussage deines Textes. Ein guter Text besticht durch Verständlichkeit, Logik und einen angenehmen Lesefluss. Gutes Textcoaching besteht aus einem Austausch von Ideen, Gedankenanstössen, Gesprächen über deinen Text.

Peer-Feedback
Frage deine Geschwister oder jemand deiner Kolleg:innen, ob sie deinen Text liest. Dabei darf nur auf den Inhalt geachtet werden. Bitte um eine Rückmeldung zu positiven, negativen Aspekten sowie Verbesserungsvorschlägen. Enthält der Text Löcher, ist er informativ und spannend?

Schreibzentrum
Schicke deine Texte ans Schreibzentrum (schreibzentrum@osa.ch). Ich werde deinen Text coachen. Das bedeutet, dass ich ihn genau lesen, die Aussagen hinterfragen und dir Angaben mache, wie du ihn verbessern kannst. Normalerweise bespreche ich meine Rückmeldung in einem Gespräch mit dir, damit du nachfragen kannst. Es ist allerdings auch möglich, dass ich dir die Rückmeldung schriftlich gebe.

6. Schritt – Überarbeite deine Texte

Gute Texte entstehen durch mehrfaches Überarbeiten. Nimm die Rückmeldungen aus dem Peer-Feedback oder vom Schreibzentrum und überarbeite deinen Text sorgfältig und gewissenhaft. Erkläre genauer, führe zusätzliche Informationen an, streiche überflüssige Stellen. So optimierst du deinen Text Schritt für Schritt. Wenn die Überarbeitung beendet ist, lass ihn erneut coachen.

Durch deine Überarbeitungen wird dein Text auch sprachlich besser. Du wirst Synonyme, passende Begriffe, korrekte Präteritumformen sowie unterschiedliche Satzanfänge verwenden.
Die Überprüfung auf Rechtschreibung und Interpunktion erfolgt erst am inhaltlich fertigen Text.

7. Schritt –  Finish und Abgabe

Das ist der letzte Schritt deines Migrationsportraits. Kontrolliere nochmals, ob du alle Vorgaben umgesetzt hast (vgl. die Dokumente: Inhalt, Formatierungsvorgaben, Beurteilungskriterien). Füge nun die überarbeiteten, fertigen Texte in die Dokumentenvorlage ein, ergänze mit Bildern. Druck dein Migrationsportrait aus und lies es nochmals durch. Stimmt alles? Bist du zufrieden?

Herzliche Gratulation – du kannst dein Portrait nun abgeben.

Exemplarischer Zeitplan

Insgesamt stehen dir für dein Migrationsportrait 13 Wochen zur Verfügung, während derer du am Portrait arbeiten kannst. Du arbeitest selbständig, musst dir deine Arbeit einteilen und in der Freizeit schreiben.

Ich habe dir hier einen exemplarischen Zeitplan erstellt, der dich in kleinen Schritten an dein Ziel bringen wird. Ob du dich daran hältst oder nicht, liegt einzig allein bei dir.

  • Woche 1: Interviewperson finden
  • Woche 2: Fragenkatalog erstellen
  • Woche 3/4: Interview durchführen
  • Woche 5: Kapitel 1 schreiben, Text coachen lassen
  • Woche 6: Text überarbeiten, Kapitel 2 schreiben, Texte coachen lassen
  • Woche 7: Texte überarbeiten, Kapitel 3 schreiben, Texte coachen lassen
  • Woche 8/9 (Ferien): Texte überarbeiten, Kapitel 4+5 schreiben, Texte coachen lassen
  • Woche 10: Texte überarbeiten, Einleitung schreiben, Texte coachen lassen
  • Woche 11: Texte überarbeiten, Fazit schreiben, Texte coachen lassen
  • Woche 12: Texte überarbeiten, evt. nochmals coachen lassen, in Vorlage einfügen, Bilder ergänzen
  • Woche 13: Finish, Kontrolle -> Abgabe 🙂

Formale Vorgaben

Formatiere sämtliche Dokumente nach den folgenden Angaben

  • Schriftart Verdana
  • Schriftgrösse 12
  • Zeilenabstand 5

Speichere deine Einzeldokumente während der ganzen Arbeitszeit auf OneDrive ab. Setze keine Titel, ändere keine Formatierung.

Wenn alle Einzeldokumente fertig geschrieben und überarbeitet sind, kannst du sie in die Dokumentenvorlage einfügen.

Wähle einen aussagekräftigen Titel für deine Arbeit sowie ein passendes Bild und füge beides auf der ersten Seite ein.

Du darfst keine Bilder aus dem Internet kopieren. Entweder verwendest du ein privates Bild oder eines von einer Seite mit kostenlosen Bildern (beispielsweise pixabay.com).

Inhalt des Dossiers Migrationsportrait

Titelseite           enthält Titel, Name, Datum und Bild

Einleitung          mind. 1000 Zeichen (mit Leerzeichen)

Hauptteil           mind. 5000 Zeichen (mit Leerzeichen)

Fazit                  mind. 1000 Zeichen (mit Leerzeichen)

 

 

 

 

 

 

Anleitung – In 7 Schritten zu einer Lernspur über Faktenwissen

Mit dieser Anleitung und in nur sieben Schritten gelangst du zu einer Lernspur über Faktenwissen, auf die du stolz sein kannst.

Wir haben im Unterricht einen Filmbeitrag geschaut, über den du eine Lernspur verfasst. Der Schwerpunkt liegt auf dem Faktenwissen. Welche Tatsachen hast du erfahren, welche Informationen sind neu? Wie gewohnt ist es dir überlassen, worauf du dich konzentrierst und wie du deine Ergebnisse darstellt.

Schritt 1 – Mach Notizen

Für deine Lernspur brauchst du aussagekräftige, starke Notizen. Folge dem Film aufmerksam und konzentriert. Notiere dir Stichwörter, Satzteile. Evtl. hast du sogar Zeit noch einige Ideen aufzuschreiben.

Ergänze deine Notizen, wenn ihr euch in der Tischgruppe oder im Plenum austauscht.

Schritt 2 – Ordne deine Notizen verschiedenen Unterthemen zu      

Du brauchst dazu verschiedene Marker oder Farbstifte und deine Notizen. Nun markierst du alle Stichworte eines Themas mit derselben Farbe. Wenn du nicht sicher bist, zu welchem Thema eine Notiz passen könnte, dann lass sie unmarkiert. Vielleicht kannst du sie später klar zuordnen

Mit dieser Methode gelangst du zu Unterthemen. Notiere sie dir am Ende markiere sie ebenfalls mit der passenden Farbe. Hast du schon eine erste Idee für einen passenden Titel?

Schritt 3 – Strukturiere die einzelnen Themen

Betrachte dir nun die Notizen des ersten Unterthemas genau. Kannst du einen Ablauf in die Stichworte bringen? Du kannst diese in einem Mindmap darstellen oder die Stichworte ausschneiden und in die richtige Reihenfolge bringen. Wenn dir noch weitere Informationen einfallen, notiere sie ebenfalls.

Schritt 4 – Bringe deine Themen in einen logischen Ablauf

Du hast jetzt eine Ahnung, worüber du in der Lernspur schreiben wirst. Bring die Unterthemen in einen logischen Ablauf. Beginne bei allgemeinen Informationen und wende dich anschliessend den spezifischeren zu. Ist dir schon klar, wie der Titel deiner Lernspur lauten könnte?

Schritt 5 – Suche Zusatzinformationen und Bilder

Bilder unterstützen die Aussagen deiner Lernspur. Wenn du möchtest, kannst du danach suchen.

Vielleicht gibt es Wörter, die du nicht verstehst oder du möchtest zu einem Unterthema noch mehr wissen. Recherchiere, aber begrenze die Zeit, die du dafür aufwendest.

Schritt 6 – Beginne die Lernspur zu formulieren

Jetzt bist du bereit, mit dem Schreiben deiner Lernspur zu beginnen. Nimm dir dafür genügend Zeit und suche einen ruhigen Platz. Es macht Sinn, dein Handy in einem anderen Zimmer zu deponieren, dass du wirklich nicht abgelenkt wirst.

Schreibe langsam und achte auf sorgfältige Formulierungen. Hilfreich ist, wenn dein Text inhaltlich und optisch gut aufgearbeitet ist.

Schritt 7 – Freue dich über die gute Rückmeldung

Deine Motivation, dein Engagement sowie die aufgewendete Zeit zahlen sich aus. Du kannst stolz auf deine Lernspur und deine Leistung sein. Freu dich über die positive Rückmeldung und das Lob deiner Lehrperson.