Start in eine bessere Zukunft (Migrationsportrait)

Gastautorin: Lorika Reci (Wahlfach Schreiben)

Einleitung

Ich arbeite an dem Migrationsportrait, weil es ein Projekt der Schule ist, das mich sehr interessiert. Für das Interview musste ich eine Person finden, die über 20 Jahre ist und mit 20 (oder älter) in ein anderes Land migriert ist.

Regina ist die Mutter einer guten Freundin. Ich habe mich für sie entschieden, weil ich mich für sie und ihre Vergangenheit interessiere. Auch wollte ich mehr über das Land Portugal erfahren. Ich wusste bisher nur, wie es dort aussieht, aber nichts über die Menschen, die dort leben.

Damit ich die fünf Kapitel mit Inhalt füllen konnte, musste ich Fragen formulieren. Ich habe 25 Fragen für mein Interview vorbereitet. Während des Interviews habe ich viel mehr über Regina  erfahren, als ich erwartete hatte.

Bevor ich mit dem Schreiben des Migrationsportraits angefangen habe, dachte ich, dass es sehr schwierig und stressig werden würde und ich diese Aufgabe nicht befriedigend machen könnte. Ich habe mir auch Gedanken über meine Note gemacht, dass ich vielleicht eine schlechte Note bekomme oder dass ich die Arbeit nicht rechtzeitig abgeben kann.

Herkunft

Meine interviewte Person heisst Regina, sie lebte in einer kleinen Stadt (23,77 km²) namens Lisboa Amadora. Die Stadt liegt im Südwesten von Portugal. Die Bewohner spielen sehr gerne Fussball. Die Profi-Fussballmannschaft CF Estrela Amadora war und ist der bekannteste Sportverein der Stadt.

Sie hat sieben Geschwister und lebte mit ihnen und den Eltern. Ihr gefiel es, Teil einer grossen Familie zu sein, weil sie nie alleine war. Hatten ihre Freunde keine Zeit, konnte sie etwas mit ihren Geschwistern unternehmen.

Die Familie hat in einem alten Gebäude gelebt unter normalen Verhältnissen. Damit meine ich, dass sie weder arm und noch reich waren. Das Innere des Hauses war aus Holz. Sie hatten zwar keinen Garten, aber das war egal, denn neben ihrem Haus gab es einen Park. Nicht weit entfernt war das Meer und man konnte auch den Strand besuchen.

Ihr gefiel der Ort, in dem sie lebte, weil sie dort Freunde und Familie hatte, mit denen sie sehr viele schöne Momente erlebte.

Regina mochte das Stadtleben, weil sie viel mehr Orte hatte, wo sie mit ihren Freunden Zeit verbringen konnte. Auch war es in der Stadt einfacher, eine Arbeit zu finden. Sie hatte eine Freundin und Familie, die auf dem Land lebten und nahm wahr, wie schwierig es war,  dort eine Stelle zu finden. Auch hatte die Freundin nicht viele Orte, an denen sie mit ihren Freunden Zeit verbringen konnte.

Reginas Hobby war schon seit Kindheit, bei anderen Leuten Frisuren auszuprobieren. Dieses Hobby wurde zur Leidenschaft und sie übte es auch als Beruf aus. Eine Lehre machte sie nicht, da ihre Grossmutter ihr alles beigebracht hatte.

Grund für die Auswanderung und Abreise

Regina wollte eine bessere Zukunft haben und ein besseres Leben führen, weil sie in Portugal nicht genug Geld verdiente. Das Leben in Portugal war sehr anstrengend, da der Lohn als Kellnerin in einem Café sehr tief war. Sie wusste, dass man in der Schweiz als Kellnerin oder Coiffeuse mehr Geld verdienen konnte.

Wenn sie mal Kinder hätte, wollte sie ihnen das Studium bezahlen können. Ihr Bruder wohnte schon in der Schweiz, er hatte ihr vorgeschlagen, dass sie in die Schweiz ziehen solle und er ihr auch helfen könne, eine Arbeit zu finden. Da sie ihrem Bruder vertraute, der übrigens Vicki heisst, entschied sie sich für die Schweiz.

Sie musste eine Aufenthaltsbewilligung in der Wohngemeinde beantragen, damit sie sich nicht illegal in der Schweiz aufhielt. Dafür musste Regina ungefähr 150 CHF bezahlen. Es dauerte beinahe sechs Monate, bis sie die Bewilligung endlich gekriegt hat.

Die Familie reagierte grossartig auf ihre Pläne.  Sie haben sich darüber gefreut, dass Regina ein neues Leben anfangen konnte. Sie hat sich verabschiedet, in dem sie ihre Familie und Freunde besucht und ihnen auch ein Geschenk gebracht hat.

Der Abschied fiel ihr schwer, aber gleichzeitig hat sie sich auf ihr neues Leben gefreut. Regina war schon einmal in der Schweiz und wusste deshalb, was sie mitnehmen musste. Allerdings war sie sich nicht ganz sicher, weil sie nur zu Besuch hier gewesen war, deswegen fragte sie noch bei ihrem Bruder nach.

Ankunft in der Schweiz

Regina ist mit dem Flugzeug in die Schweiz gekommen. Der Flug dauerte zwei Stunden.

Der erste Eindruck von ihr war, dass es sehr sauber war, es gab keinen Müll oder Plastik auf den Strassen. Die Leute waren nett und höflich, sie haben ihr die Tür aufgehalten, haben sie angelächelt und sich immer bedankt. Alle begrüssten sich gegenseitig mit dem Wort ,,Grüezi”. Das erste Mal, als jemand sie so begrüsste, hörte es sich komisch an. Regina wusste nicht, was das bedeutete, also lächelte sie einfach höflich zurück.

Regina war sehr aufgeregt, weil sie nicht wusste, wie es ist, wenn man in der Schweiz lebt und sie kannte auch die Sprache nicht.

Der Unterschied zwischen Portugal und der Schweiz war sehr gross. In den Dörfern Portugals waren die Strassen eher kaputt und in der Schweiz waren alle Strassen neu und sauber. In Portugal gab es viele Hunde, die keine Besitzer hatten und einfach herumliefen, meistens hatten sie auch eine Krankheit (z.B. Tollwut, vielleicht hatten sie auch Zecken oder Flöhe). Deshalb durfte man sie nicht anfassen, weil die Krankheit vielleicht hätte übertragen werden können. Das gab es in der Schweiz nicht. Auch die Gebäude sahen neu und sauber aus, in Portugal sahen sie etwas älter aus.

Das Erste, was Regina nach ihrer Ankunft machte, war ihre Mutter anzurufen. Sie informierte sie, dass sie heil und gesund angekommen war. Danach ass sie etwas. Sie hat eine Pizza bestellt, die kostete 15 CHF und das Getränk 4.50 CHF. In Portugal kostete eine Pizza 5 Euro und ein Getränk vielleicht zwei Euro. Sie hat schnell festgestellt, dass die Schweiz sehr teuer war und auch immer noch ist, aber daran gewöhnte sie sich.

Einleben und Integration in der neuen Heimat

Regina war begeistert vom Essen. Sie liebt das Essen in der Schweiz, am meisten mag sie Raclette. Auch die Kultur gefiel ihr. Sie war begeistert von dem Alphorn, das sie zuvor nur auf Bildern im Internet gesehen hatte.

Es gab wirklich höfliche Leute, aber leider gab es auch einige, die arrogant und gemein waren, was Regina nervös gemacht hat. Sie haben sie komisch angeguckt oder haben sie ausgelacht, weil sie ein Wort nicht richtig aussprechen konnte. Regina war es gewohnt, hilfsbereit zu sein. Wenn jemand etwas runtergefallen ist, hat sie es aufgehoben oder sie hat den Leuten die Türe aufgehalten. Dafür bedankte sich hier niemand.

Die ersten Wochen in der Schweiz waren sehr langweilig für Regina. Sie war nur zu Hause, da sie noch keinen Job hatte. An den Wochenenden konnte sie etwas mit ihrem Bruder und seinen Freunden unternehmen, ins Hallenbad gehen, in den Zoo oder auch Clubs besuchen. Sie ging auch unter der Woche laufen oder joggen und die Landschaft sagte ihr sehr zu.

Da Regina schon vor ihrer Auswanderung einige Male in der Schweiz war, wusste sie schon, wie es in der Schweiz aussah. Aber es war trotzdem ein wenig anders als in ihrer Erinnerung, da einige Gebäude umgebaut worden waren, es gab neue Gebäude, neue Einkaufsläden und einige andere Orte sahen anders aus.

Regina hat eine App installiert, um Deutsch zu lernen. Ihr hat es wirklich geholfen, weil sie am Anfang nur ,,Danke’’ und ,,Bitte” sagen konnte. Jetzt lernte sie, ganze Sätze zu sagen. Auf dieser App gab es unterschiedliche Übungen. Es hatte beispielsweise ein Bild und sie musste das Verb darunter schreiben. Ihr Bruder hat ihr auch ein wenig geholfen, um Deutsch zu lernen, er hat Voci-Tests mit ihr gemacht.

Leben heute und Zukunftspläne

Regina fühlt sich wohl hier, weil sie einen guten Job hat, der ihr auch Spass macht. Sie arbeitet als Coiffeuse. Ihre Wohnung ist so eingerichtet, wie sie es möchte, sie wohnt ganz oben und hat eine 3-Zimmer-Wohnung. Der Balkon ist nicht offen, es hat Fenster, aber die kann sie natürlich aufmachen.

Regina hat eigentlich keine Schwierigkeiten hier ausser mit der Sprache, denn sie kann nicht fliessend Deutsch sprechen. Sie beherrscht die Sprache recht gut. Dennoch hat sie Schwierigkeiten bei der Aussprache einiger Wörter, wie zum Beispiel Eichhörnchen. Trotzdem kann sie sich gut mit anderen Menschen verständigen und unterhalten.

Regina hat immer noch die gleichen Hobbys wie in Portugal. Sie mag es weiterhin die Haare von Anderen zu schneiden, zu stylen (damit ist gemeint, dass sie Frisuren z.B. für eine Hochzeit macht) und zu färben. Sie hat sogar einen Salon eröffnet und arbeitet zusammen mit ihren Freunden, die sie in der Schweiz getroffen hat.

Regina hat auch Freunde und Familie hier, was mit ein Grund ist, weshalb sie sich wohl fühlt. Sie würde momentan nicht nach Portugal zurückziehen, weil sie sich an das Leben in der Schweiz gewöhnt hat.

Wenn sie in Rente ist, kann sie sich es aber vorstellen zurückzukehren. Regina sucht gerade nach einem Haus in Portugal, das sie kaufen möchte, um später dort zu leben. Sie besitzt bereits eine Wohnung, aber sie wollte schon immer ein Haus besitzen. Es wäre durchaus möglich, dass sie in Portugal einen Coiffeur-Salon oder ein Café eröffnet und mit ihrer Familie dort arbeitet.

Fazit

Mich hat es beeindruckt, dass Regina so offen über ihr Leben und ihre Erfahrungen erzählt hat. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht so einfach war, in ein anderes Land zu ziehen und in der Heimat alles zurückzulassen.

Mir imponierte, dass sie ihren Traumberuf auch in der Schweiz weiterführen und auch ihren eigenen Salon eröffnen konnte. Ebenfalls machte es mir Eindruck, dass sie die Sprache schon nach einem Jahr so gut beherrschte und sprechen konnte.

Meine Interviewvorbereitung hat sich gelohnt. Ich habe meinen Fragenkatalog ausgedruckt und habe die Fragen unterstrichen, bei denen ich noch genauer nachfragen musste, wie und warum es so ist oder für sie so ist. So konnte ich mehr Informationen kriegen.

Es braucht viel Geduld, um eine solche Arbeit zu schreiben. Man will unbedingt so schnell wie möglich fertig werden, aber dann muss man den Text noch coachen lassen und hat Fehler oder Lücken. Das bedeutet, man muss den Text überarbeiten. Das war manchmal nervend. Durch diese Arbeit habe ich aber gelernt, dass ich die Sätze genauer formuliere, damit ich die Kapitel nicht mehrmals überarbeiten muss.

Es kommen auch immer wieder Zweifel, ob man das überhaupt schafft und rechtzeitig mit dem Migrationsportrait fertig wird. Frau Rauber hat uns eine Woche vor dem Abgabetermin noch motiviert. Sie hat uns auch gesagt, wie wir die Kapitel einplanen und wann wir welche Kapitel schreiben sollten.

In der Einleitung beschrieb ich meine Befürchtungen und Ängste. Das Schreiben des Migrationsportraits war aber tatsächlich einfacher, als ich gedacht hatte. Natürlich ist es nicht sehr einfach, aber ich hatte es mir viel schwieriger vorgestellt. Ich habe mir wirklich zu viele Sorgen gemacht.

Ich bin stolz auf meine Arbeit, weil ich so ein grosses Projekt alleine geschrieben und gestaltet habe. Den Fragenkatalog und den Termin für das Interview habe ich selbständig vorbereitet und organisiert. Auch arbeitete ich immer motiviert an meinem Migrationsportrait. Jedes Kapitel habe ich zigmal durchgelesen, um möglichst keine Fehler zu haben.

Danken möchte ich Regina, weil sie sich immer Zeit genommen hat meine Fragen ausführlich zu beantworten und wenn ich mal was nicht verstanden habe, hat sie mir es genau erklärt.

 

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