Die folgenden 3 Tipps für eine positive Ausstrahlung beim Vorstellungsgespräch sind dank der Schüler:innen meiner Klasse entstanden.
In einem Jahr hast du die obligatorische Schulzeit abgeschlossen und wirst eine Lehre beginnen. Das Vorstellungsgespräch ist der letzte Schritt, um deinen Lehrmeister oder deine Lehrmeisterin zu überzeugen, dass du die richtige Person für die Lehrstelle in seinem / ihrem Betrieb bist.
In den letzten Monaten hast du dich intensiv mit dem Thema Berufswahl auseinandergesetzt. Du hast den Lebenslauf, unterschiedliche Motivationsschreiben und Bewerbungsbriefe verfasst, an einem Fotoshooting für ein professionelles Bewerbungsbild teilgenommen (hier findest du einen tollen Fotografen für deine Bewerbungsfotos aus Zürich), Schnupperlehren organisiert und erfolgreich absolviert sowie an drei Tagen Bewerbungstraining FIRST TAKE OFF mitgemacht. Nach diesem Pflichtprogramm näherst du dich nun der Kür: dem Vorstellungsgespräch.
Während der Schnupperlehren hast du bemerkt, dass die Lehrmeister:innen bei der Auswahl ihrer zukünftigen Lehrlinge nicht nur auf die Zeugnisse, d.h. die Noten und Kreuzchen schauen. Neben guten Bewerbungsunterlagen sind dein Auftreten und deine Ausstrahlung während des Vorstellungsgesprächs ausschlaggebend dafür, ob du die Lehrstelle kriegst oder nicht. Dein zukünftiger Chef, deine zukünftige Chefin wünscht sich eine:n Jugendlichen, die/der motiviert und engagiert ist sowie über eine positive Ausstrahlung verfügt.
Die gute Nachricht für dich: Eine positive Ausstrahlung für das Vorstellungsgespräch kannst du lernen!
Tipp 1 – Lächle in die Welt und sie lächelt zurück
Als du deine Fotos, die du in den sozialen Medien postest, mit den Bildern vom Fotoshooting für dein Bewerbungsbild verglichst, stelltest du einen grossen Unterschied fest. Es gab kaum ein persönliches Bild, auf dem du lächeltest, sondern meist war ein cooler oder gar finsterer Blick zu sehen.
Deine erste Aufgabe lautet: Lächle bewusst jede Person an, der du auf dem Schulweg und im Schulhaus begegnest. Auch wenn du eine Maske trägst, kannst du lächeln. Die Menschen, die dir begegnen, werden es an deinen Augen und dem Gesichtsausdruck erkennen, dass du sie anlächelst. Sie werden zurücklächeln und deine Aktion löst bei ihnen und dir ein gutes Gefühl aus.
Und so kannst du das Lächeln üben: Leg dir einen Bleistift quer in den Mund. Damit die gewünschte Wirkung eintritt, musst du die Mundwinkel nach oben ziehen. Die Lippen sollten den Stift nicht berühren. Halte diese Position mindestens eine Minute lang. Die Muskelkontraktion bewirkt eine Hormonausschüttung im Hirn. Dank ihr wirst du ein Glücksgefühl spüren können.
Wiederhole diese Übung mindestens zweimal pro Tag. Schau dich dabei im Spiegel an. Merkst du, wie sich deine Mundwinkel nach oben ziehen und dein Lächeln die Augen erreicht?

Tipp 2 – Halte Blickkontakt
Sicherlich hast du dich auch schon ohne Worte, nur mit den Augen mit einem Freund oder einer Freundin unterhalten. An den Augen einer Person kannst du erkennen, wie sie sich gerade fühlt. Du kannst darin Trauer, Freude, Sehnsucht und weitere Gefühle erkennen.
Ein Blick sagt mehr als tausend Worte und er entscheidet, ob dich dein Gegenüber sympathisch findet – oder auch nicht.
Deine zweite Aufgabe: Blicke jeder Person, mit der du dich unterhältst, direkt in die Augen. Wende den Blick nicht gehemmt ab, sondern getraue dich, den Blick zu halten. So baust du Beziehungen auf und vertiefst sie. Wenn du deinem Gegenüber in die Augen blickst, dann wirkst du ehrlich und aufgeschlossen. Gleichzeitig zeigst du, dass du dich für deine:n Gesprächspartner:in interessierst.
Und so kannst du den Blickkontakt üben: Schau deine Freund:innen, Geschwister und Eltern bei jedem Gespräch in die Augen und versuche den Kontakt möglichst lange zu halten. In der Schule lässt sich der Blickkontakt beispielsweise bei der Begrüssung oder der Verabschiedung üben. Suche bewusst Blickkontakt mit den Lehrpersonen und halte ihn, bis sie sich den nächsten Schüler:innen zuwenden.
Am Anfang wirst du dich vielleicht ein bisschen unwohl dabei fühlen. Je mehr du aber übst, desto schneller wird der Blickkontakt Teil deiner Persönlichkeit.
Tipp 3 – Mit beiden Beinen auf den Boden stehen
Wenn du für eine Präsentation vor der Klasse stehst, dann fühlst du dich in der Regel nicht wirklich wohl. Du bist den Blicken deiner Mitschüler:innen ausgesetzt, was dich verunsichert und nervös macht. Meist stützt du dich dann ab, lehnst dich an oder versuchst, dich hinter Tischen zu verbergen.
Deine dritte Aufgabe: Stehe bewusst auf beiden Beinen. Verteil dein Gewicht auf beide Beine und nimm wahr, wie deine Füsse Kontakt mit dem Boden haben. Mach diese Übung mehrmals täglich.
Und so kannst du deinen bewussten Stand üben: Stell dich während des Zähneputzens bewusst hin. Wenn du deinen Oberkörper bewegst und nicht zu schwanken beginnst, dann machst du die Übung richtig. In der Pause kannst du ebenfalls üben. Stell dich vor die Gruppe und steh fest auf beiden Beine, statt dich auf die Bank zu setzen. Vielleicht übt ihr ja gemeinsam? Lies deine Nachrichten am Handy in den nächsten Monaten im Stehen. Achte auch hier darauf, dass du dein Gewicht gleichmässig auf beide Beine verteilst und einen sicheren Stand hast. Sicherlich fallen dir noch mehr Gelegenheiten ein, wann du diese Übung machen kannst.
Dieser selbstbewusste Stand wirkt sich bei regelmässigem Training auf deine gesamte Körperhaltung aus. Du wirkst dadurch sicherer, offen und gewinnst an Selbstsicherheit. Dein Gegenüber nimmt dich als echt, kompetent und verlässlich wahr.
Wende diese 3 Tipps für eine positive Ausstrahlung beim Vorstellungsgespräch regelmässig an – du wirst staunen, was sie bewirken und wie sich dein Selbstwertgefühl sowie deine Ausstrahlung verändern. Nun steht einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch und somit deiner Lehrstelle nichts mehr im Wege!
