Anfangs dachte ich, einen Monatsrückblick zu bloggen, ist einfach nur eine gute Erinnerungsstütze. Inzwischen habe ich einen ganz anderen Nutzen entdeckt. Durch das Notieren der Ereignisse erlebe ich alle Erlebnisse nochmals sehr intensiv. Das Schreiben verzögert sich dadurch oft, da ich diese Momente nochmals voll auskoste.
Am Ende hinterlässt der Monatsrückblick jedoch ein wohliges, schönes, angenehmes und dankbares Gefühl. So extrem wie in diesem Monat habe ich das allerdings noch nie erlebt.
Ich verfüge wieder über Energie 🙂 🙂 💃 💃 💃 . Während der letzten neun Monaten habe ich mich von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag gehangelt. Unkontrolliertes Zittern, Schwächegefühle, Erschöpfungszustände waren meine Begleiter. Schlafen war das grösste Bedürfnis. Mein Energiereservoir war leer. Und meine grosse, strahlende, orange Kugel, die mich seit Jahren begleitete, war nicht mehr vorhanden. Nur eine grosse Leere.
Schreiben gibt mir meine Sprache zurück
Im Kopf wurden die Sätze noch korrekt gebildet, aber wenn sie über die Lippen kamen, waren die Wörter vertauscht. Das war für meine Umgebung amüsant, für mich weniger. Keine Kontrolle mehr über meine Sprache.
Regelmässig geschrieben habe ich seit längerem. Das half mir beim Verarbeiten, Hinterfragen, mich mit meiner Situation und meinem Zustand auseinanderzusetzen. Aber ich brauchte noch mehr. Mir fehlte der Austausch, die Reaktion, das Feedback.
In dieser Zeit bin ich zufällig auf ein kostenloses Angebot von Judith Peters gestossen. Boom Boom Blog – in 7 Tagen einen grossartigen Blogartikel schreiben. Geeignet für Blog-Einsteiger:innen. Bloggen? Ich? Ich bin doch keine Expertin, ich habe kein Online-Business … aber es klang faszinierend. Nachträglich kann ich nicht sagen, was ich erwartete oder erhoffte, aber ich meldete mich an.
Wow – schriftlich schaffte ich es, mich ausdrücken. Judith hatte nicht zu viel versprochen. Ihre Themen liessen mich mit meiner Haltung und Persönlichkeit auseinandersetzen. Durch das Schreiben konnte ich meine Gedanken ausdrücken, reflektierte meine Gefühle, fand zu meinem Stärken zurück. Meine Artikel wurden gelesen und kommentiert. Mir wurde bewusst, dass ich etwas zu sagen hatte.
Und langsam kehrte auch wieder die Energie zurück. In ganz kleinen Dosen, immer noch sehr fragil, aber sie war wieder spürbar. So blieb ich beim Bloggen, bei der Content Society, bei all den tollen Frauen mit ihren unterschiedlichen, kraftvollen Texten. Und bei meiner Blog-Buddy, die mir immer die richtigen Fragen stellt und Sachen anspricht, die mir noch nicht bewusst sind.
Ich blogge weiter. Und ich empfehle es allen – Bloggen gibt Energie zurück!!

Mit Schüler:innen bloggen
Seit 12 Jahren unterrichte ich das Wahlfach Schreiben an unserer Schule. Mit jeder Klasse bin ich neue, unterschiedliche (Schreib)Wege gegangen. Unterricht muss eben auch für mich spannend bleiben. Es liegt auf der Hand, dass ich mit den aktuellen Klassen zu bloggen begonnen habe. In diesem Schuljahr haben sich 35 Schüler:innen angemeldet, die gerne schreiben oder die Freude am Schreiben entdecken möchten.
Und was soll ich sagen, der Blog-Virus hat sie alle infiziert. Ich bin hell begeistert über ihre Kreativität und Fantasie ❤️🔥❤️🔥❤️🔥❤️🔥. Sie setzen die Themen spannend um, bringen ihren ganz persönlichen Touch ein und gestalten immer mehr auch mit eigenen Bildern. Auch die Kommentare, die sie ihren Mitschüler:innen hinterlassen, sind wertschätzend, zeugen von Interesse und ermöglichen neue Kontakte.
Natürlich investiere ich viel Zeit in die Betreuung und das Coachen der Texte. Weit mehr als es vorgesehen wäre. Aber das stört mich nicht im geringsten. Die Freude und die Energie, die über dieses Projekt an mich zurückfliessen, sind den Einsatz allesamt wert.
Das Fazit nach fünf Wochen: 120 veröffentlichte Beiträge, 60 Entwürfe, 150 Kommentare. Wer sich diese Erfolgsstory mal näher ansehen möchte, kann das hier tun.

Startwoche der IWB
Als Auftakt meiner Intensivweiterbildung (IWB) verbrachte ich vier Tage in Filzbach. Zusammen mit weiteren 25 Lehrpersonen setzte ich mich mit verschiedenen Themen auseinander:
- Orientierung und Zusammenarbeit
- Selbstmanagement
- Konkretisierung & Überprüfung IWB Ziele
Es war eine intensive aber auch angenehme Zeit, weg vom Alltag. Ich lese aus meinen Notizen heraus, was ich in den letzten Monaten alles geleistet habe, welche Entwicklungsschritte ich vorgenommen, welche Glaubenssätze ich über Bord geworfen habe.
Gleichzeitig erkannte ich während der Biografiearbeit aber auch, dass mich die Zeit nach meinem regulären Erwerbsleben ängstigt, dass sich dort noch ein grosses, diffuses Nichts befindet, das darauf wartet, bearbeitet und gefüllt zu werden.
Und am letzten Tag manifestierte sich etwas, das andere Personen schon lange wahrgenommen, ich aber immer von mir gewiesen habe. Ich wurde von IWB-Teilnehmer:innen angefragt, ob ich nicht Lust hätte, einen Kurs zur Écriture automatique oder Wie blogge ich mit Schüler:innen anzubieten. Was für eine Frage … natürlich! Ich denke, damit ist der erste Schritt zu einer neuen Aufgabe gemacht:-) .
Als Nächstes organisiere ich mir mein 7wöchiges Betriebspraktikum. Mein Aufenthalt in Florenz wird nicht realisierbar sein, da mein Knie da nicht mitmachen will. Aber ich habe bereits eine viel viel viel bessere Alternative angestossen. Mögen mir die Blog-Göttinnen zur Seite stehen und sie wahr werden lasssen.

Geburtstage feiern
Was in keinem meiner Rückblicke fehlen darf, kommt jetzt. Das gesellige Zusammensein oder eben Feiern gehört einfach zu jedem Monat.
Das haben wir in der Familie sehr gut geplant, dass sich unsere Geburtstage über das ganze Jahr verteilen 🙂 . Im September kann es jedoch schon fast in einen Geburtstagsmarathon ausarten.
Am 1. September feierte unser Nachwuchs ihren Purzeltag ausgiebig. Zwei Tage später gings zusammen mit den Grossmüttern in die Stadt, wo wir leckere Moules assen 🙂 . Und gleich am nächsten Tag feierten wir bei und mit meinem Bruder.
Und wie immer an diesen Anlässen wird viel geschwatzt, gelacht und das Beisammensein in vollen Zügen genossen.
Meine Blogbeiträge im September
- Wenn ein Gegenstand auf einem Bild plötzlich redselig wird, dann kann ein Text wie der Schwamm entstehen.
- Kommentare kriegen ist was Wunderschönes. Aber sie zu schreiben, verhilft zu neuen Inputs und Ideen.
- Das obligate 12 von 12. Dank diesem Format kann ich inzwischen Bilder formatieren 🙂
- Eine bescheidene Bucket List stellte ich ebenfalls noch zusammen.
Ein Kommentar zu “Monatsrückblick September 2021 – die Energie beginnt wieder zu fliessen”